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12.06.2017 | Automatisiertes Fahren | Nachricht | Online-Artikel

Continental will die Mensch-Maschine-Interaktion verbessern

verfasst von: Benjamin Auerbach

3 Min. Lesedauer

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Mit Tests im Fahrsimulator und auf der Straße will Continental die Akzeptanz neuer Anzeige- und Bedienkonzepte erforschen und optimieren. Das Ziel sind intuitive Interaktionskonzepte, die das Vertrauen in  das automatisierte Fahren erhöhen sollen.

Der Automobil-Zulieferer Continental arbeitet aktuell intensiv an der Erforschung und Test von Anzeige- und Bedienkonzepten für das automatisierte Fahren. Das gab das Unternehmen kürzlich in einer Pressemitteilung bekannt. "Bei der Entwicklung zum vollautomatisierten Fahren ist unsere größte Herausforderung der Rollenwechsel des Fahrers und die daraus resultierenden neuen Bedürfnisse und Anforderungen", erklärt Dr. Karsten Michels, Leiter System- und Vorentwicklung der Division Interior bei Continental. War der Fahrer bislang ausschließlich mit der Fahraufgabe beschäftigt, wird er nun zum kritischen Nutzer und Überwacher im Cockpit. "Transparenz und Situations-Bewusstsein sind für uns deshalb die bedeutenden Schlagworte bei der Entwicklung neuer Konzepte für den ganzheitlichen Dialog zwischen Mensch und Maschine. Nur so wird der Fahrer Vertrauen in vollautomatisiert fahrende Systeme fassen", so Michels.

Mit Fahrsimulator und Testfahrzeug zu detaillierten Messergebnissen

Insbesondere für die sensible Übergabephase am Ende eines automatisierten Fahrabschnitts arbeitet Continental bereits aktuell an neuen Konzepten, die vor ihrem Einsatz intensiv erprobt werden müssen – im Labor wie auch auf der Straße. Denn egal wie gut die Technik funktioniere, dem menschlichen Verhalten komme in der Übergangsphase zum autonomen Fahren (Level 5) eine bedeutende Rolle zu.

Probefahrten mit ungelernten Testfahrern sollen eine Bewertung der neuen Interaktionskonzepte ermöglichen. Dabei komme bei Continental ein Verfahren zum Einsatz, das dem Probanden das Gefühl vermittle, mit einem hochautomatisierten System zu arbeiten. Das Testfahrzeug erfasst den Nutzer mit einer Vielzahl an Sensoren und analysiert seine Reaktionen. Der Proband sitzt dafür hinter einer Lenkradattrappe auf der linken Seite des Fahrzeugs, am tatsächlichen Steuer sitzt ein speziell ausgebildeter, rechtslenkender Fahrer. Während manuellen Fahrphasen wird dieser mithilfe eines Combiner Head-up-Displays über die Aktionen des Probanden informiert und setzt diese in die Tat um. In autonomen Fahrphasen übernimmt er das Steuer komplett und die Illusion einer hochautomatisierten Fahrt entsteht. Das soll ermöglichen, bereits heute Elemente der Mensch-Maschine-Schnittstelle für das automatisierte Fahren im realen Fahrbetrieb zu testen.

Die Ergebnisse sollen den Continental-Entwicklern dabei helfen, die nötigen Regelalgorithmen für das vollautomatisierte Fahren zu entwickeln. Im Fahrsimulator, dem sogenannten Ergonomie-Labor bei Continental, können die Forscher ihre Probanden noch genauer beobachten und analysieren – zum Beispiel durch die Messung der Herzfrequenz oder die exakte Aufzeichnung von Augenbewegungen. Diese Daten werden ohne Störeinflüsse von außen gesammelt und erlauben Rückschlüsse darauf, ob der Proband sich wohl fühlt oder ob ihm eine Situation Stress verursacht.

Elemente der ganzheitlichen Mensch-Maschine-Interaktion

Mit unseren Testreihen und Produkten verbessern wir die ganzheitliche Mensch-Maschine-Schnittstelle kontinuierlich, um für eine nahtlose Kommunikation zu sorgen und die Voraussetzungen zu schaffen, dass der Fahrer zu jeder Zeit weiß, welche Verantwortung er trägt und woran das System gerade arbeitet", fasst Guido Meier-Arendt leitender Experte Mensch-Maschine-Schnittstelle und Ergonomie der Division Interior

bei Continental, zusammen. Weltweit entwickelt und produziert Continental die für das Automatisierte Fahren benötigten Komponenten und Systeme – in den USA ebenso wie in Japan, in China und in Europa. Die beteiligten Ingenieure arbeiten dabei an sechs wesentlichen Bausteinen: Sensorik, SchwarmVernetzung, Mensch-Maschine-Dialog, Systemarchitektur, Ausfallsicherheit und der Akzeptanz des Automatisierten Fahrens.

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