Der Automobilhersteller erfüllt die gesetzlichen Anforderungen nach UN-R157 für ein Level-3-System zum automatisierten Fahren. Damit kann Mercedes-Benz ab 2022 die S-Klasse mit der Sonderausstattung "Drive Pilot" anbieten.
Der "Drive Pilot" wird in der S-Klasse angeboten.
Mercedes-Benz
Erste Kunden von Mercedes-Benz werden ab der ersten Jahreshälfte 2022 eine S-Klasse mit "Drive Pilot" kaufen können. Die Bedienelemente für den "Drive Pilot" sitzen im Lenkradkranz rechts und links oberhalb der Daumenmulden. Nach Aktivierung übernimmt das System, etwa in einer Stausituation oder in einer Baustelle, die Fahraufgabe zunächst bis zu den gesetzlich erlaubten 60 km/h und regelt Geschwindigkeit, Abstand und übernimmt die Spurführung. Das System berücksichtigt dazu Streckenverlauf, auftretende Streckenereignisse und Verkehrszeichen und kann auch auf unerwartet auftretende Verkehrssituationen mit Ausweich- oder Bremsmanövern reagieren. In Deutschland lässt sich das System auf 13.191 Autobahnkilometern nutzen, nachdem das Straßenverkehrsgesetz für Level-3-Systeme geöffnet wurde. Mercedes-Benz testet das System beispielsweise in den USA und in China.
"Drive Pilot" baut auf der Umfeldsensorik des Fahrassistenz-Pakets auf und umfasst zusätzliche Sensoren wie Lidar, eine Kamera in der Heckscheibe und Mikrophone zur Erkennung von Blaulicht und anderen Sondersignalen von Einsatzfahrzeugen sowie ein Nässesensor im Radkasten. HD-Karten, ein hochgenaues Positionierungssystem sowie die Sensordaten liefern Informationen zu Straßengeometrie, Streckeneigenschaften, Landmarken oder Verkehrszeichen. Redundante Lenk- und Bremssysteme sowie ein redundantes Bordnetz ermöglichen eine sichere Übergabe bei einem Ausfall eines dieser Systeme an den Fahrer. Zudem wird ein kontrollierter Sicherheitsstopp ermöglicht, der Warnblinklicht und im Stand das Notrufsystem aktiviert und die Türen und Fenster entriegelt.