Automatisierungstechnik wird immer öfter mit offenen Schnittstellen und Energieeffizienz-Funktionen versehen. Markttreiber sind unter anderem der Fachkräftemangel, die Batterieproduktion und resilientere Lieferketten.
Das Unternehmen Bosch Rexroth gibt einen Überblick über die prägenden Trends in der Automatisierungstechnik.
Springer Fachmedien Wiesbaden
Immer mehr Anbieter von Automatisierungstechnik gestalten ihre Hard- und Softwaresysteme offen. "Monolithische Strukturen" in der Automatisierung werden damit laut Steffen Winkler, Vertriebsleiter bei Bosch Rexroth, zunehmend durchbrochen. Die Zukunft liege in digitalen Ökosystemen, die neue Formen der Vernetzung und Kollaboration sowie einen höheren Automatisierungsgrad und einfachere Arbeitsabläufe ermöglichten.
Weiterhin trage der dauerhaft hohe Wettbewerbsdrucks bei gleichzeitigem Fachkräftemangel dazu bei, dass Unternehmen im Jahr 2023 den Automatisierungsgrad ihrer Fabriken deutlich erhöhen werden. Hoch sei dabei auch die Nachfrage aus zukunftsträchtigen Branchen wie der Batterieproduktion, der Lagerautomatisierung sowie der Halbleiter- und Elektroindustrie.
Funktionen für mehr Energieeffizienz nachgefragt
Der Bedarf an nachhaltigeren und klimaschonenderen Prozessen schlägt sich laut Winkler auf die Auswahlkriterien für Automatisierungslösungen nieder. Automatisierungskomponenten würden in dem Zuge immer stärker mit Funktionen zum Energiesparen ausgestattet. Solche Funktionen managen beispielsweise die Energie im Servoantrieb, wobei sie die Energie im System halten und Lastspitzen vermeiden.
Neu ist der Trend zur Wiederverwertung gebrauchter Automatisierungskomponenten. Beispielsweise werden ausgemusterte Servomotoren professionell aufbereitet, sodass sie den Qualitätsstandards eines Neuprodukts entsprechen und inklusive Gewährleistung zu einem günstigen Preis angeboten werden können.
Ein Trend, der die Anbieter von Automatisierungstechnik zudem laut Winkler weiterhin beschäftigen wird, ist die resilientere Gestaltung von Lieferketten. In diesem Zuge bauen Unternehmen zunehmend wieder auf Zweitlieferanten oder richten parallele Fertigungen an mindestens zwei Standorten ein.