Skip to main content

15.08.2011 | Automobil + Motoren | Nachricht | Online-Artikel

Smart Fortwo Electric Drive der dritten Generation: 140 Kilometer Reichweite

verfasst von: Katrin Pudenz

6 Min. Lesedauer

Aktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.

search-config
print
DRUCKEN
insite
SUCHEN
loading …

Die Entwicklung der neuen, dritten Generation des Smart Fortwo Electric Drive profitierte laut Hersteller von den gesammelten Erfahrungen und Kundenrückmeldungen der Vorgängerversionen. Waren Generation eins und zwei noch Testflotten, wird die dritte für jeden Interessierten in über 30 Märkten weltweit zugänglich gemacht werden. Ab Frühjahr 2012 soll das neue Modell erhältlich sein. Insgesamt soll eine fünfstellige Stückzahl im französischen Hambach vom Band laufen. Erstmals von einer Batterie der Deutschen Accumotive angetrieben, soll der 55 Kilowatt starke Elektromotor die 120-km/h-Marke knacken und in weniger als 13 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigen können. Rund 140 Kilometer weit soll die 17,6 Kilowattstunden starke Batterie das urbane Gefährt durch den Stadtverkehr bringen. Gezeigt wird das Fahrzeug bei der diesjährigen Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) 2011 in Frankfurt.

Im Jahr 2007 ging die erste elektrisch angetriebene Testflotte in London an den Start. Damals war der Smart Fortwo Electric Drive in einer Auflage von 100 Fahrzeugen in der britischen Hauptstadt unterwegs. Im Jahr 2009 wurde die zweiten Generation des Fortwo Electric Drive eingeführt. Mit dem elektrisch angetriebenen Mobil der zweiten Generation wurde in 18 Märkten das Ziel verfolgt, möglichst viele Erfahrungen darüber zu sammeln, wie die Kunden Elektrofahrzeuge nutzen und laden, berichtet der Konzern. Statt der geplanten 1000 Einheiten liefen im Werk Hambach mehr als 2000 Fortwo Electric Drive vom Band, wird berichtet. Damit hat der Hersteller nach eigenen Angaben weltweit eine der größten Flotten elektrisch angetriebener Fahrzeuge auf der Straße und verfügt über einen umfassenden Input an Kundenerfahrungen und -wünschen, die in der dritten Generation des smart fortwo electric drive umgesetzt wurden.

Ganz oben auf der Kundenwunschliste habe eine höhere Endgeschwindigkeit und eine bessere Beschleunigung im Bereich über 60 km/h gestanden. Entgegen der vorherrschenden Meinung, sei stattdessen die Reichweite aus Sicht der Testkunden nicht unbedingt der Knackpunkt gewesen. Der weitaus überwiegende Teil der Nutzer soll Untersuchungen bestätigt haben, nach denen in Ballungsräumen im Schnitt rund 30 bis 40 Kilometer pro Tag zurückgelegt werden. Die Nutzer sollen mit der Reichweite ihres Fahrzeuges zufrieden gewesen sein.

In der dritten Generation präsentiert sich nun das Fahrzeug mit einem 55-Kilowatt-Permanentmagnetmotor. Das ist das erste Produkt aus dem gemeinsam mit Bosch gegründeten Joint-Venture EM-motive, berichtet der Automobilhersteller. Mit 130 Newtonmeter beschleunigt er verzögerungsfrei in fünf Sekunden von 0 auf 60 km/h, gibt der Hersteller an, und ist auch aufgrund besserer Beschleunigung im oberen Geschwindigkeitsbereich von 0 auf 100 km/h mit weniger als 13 Sekunden zugkräftiger als sein Vorgänger. Auch bei der Höchstgeschwindigkeit soll das Auto der Daimler-Marke zugelegt haben. Mit mehr als 120 km/h fahre der batterieelektrische Zweisitzer gleichauf mit dem Modell mit Verbrennungsmotor durch den Verkehr.

Im neuen elektrifizierten Modell kommt zudem erstmals eine Batterie der Deutschen Accumotive zum Einsatz. Die Lithium-Ionen-Batterie aus dem Joint-Venture mit Evonik sorgt mit einer Kapazität von 17,6 Kilowattstunden für eine mehr als 140 Kilometer reichende Fahrt, heißt es aus Stuttgart. Neben der höheren Batterieleistung sollen deutliche Verbesserungen in der Effizienz des Antriebsstranges zu einer größeren Reichweite führen. Komplett entleert lasse sich die Batterie in den Stromsystemen der meisten Länder mit einer Ladezeit von maximal acht Stunden - quasi über Nacht - an der Haushaltssteckdose oder Ladestation wieder voll aufladen. Wer die Freiheit haben möchte, sein Fahrzeug schnell aufzuladen, kann das Fahrzeug optional mit einer Schnellladefunktion ausrüsten lassen. Der 22-Kilowatt-Bordlader ermögliche es, die Batterie komplett entleert in weniger als einer Stunde voll aufzuladen. Voraussetzung dafür sei ein Starkstromkabel, mit dem das Fahrzeug an öffentlichen Schnellladestationen oder an einer so genannten Wallbox zu Hause oder in der Firma geladen werden könne.

Die Ausstattung des neuen Modells der dritten Generation wird als umfangreich bezeichnet. Höhepunkt soll die vollautomatische Klimaanlage mit Pollenfilter und Vorklimatisierung sein. Wie bei der Generation zwei könne das Fahrzeug zur einprogrammierten Abfahrtszeit je nach Bedarf vorgekühlt oder beheizt werden - sofern es mit einem Stromnetz verbunden sei. Neu ist die Möglichkeit, die Vorklimatisierung über das Internet oder ein Smartphone zu jedem beliebigen Zeipunkt selbst zu starten, ergänzt der Automobilhersteller. Der Bordcomputer beinhalte einen Reiserechner, der die verbleibende Reichweite anzeige. An zwei Rundinstrumenten sollen sich wie beim Vorgängermodell der Ladezustand der Batterie sowie die genutzte beziehungsweise rekuperierte Energie ablesen lassen können.

Die Automobilmarke des Daimlerkonzerns hat zudem eine eigene so genannte Drive-App für das iPhone entwickelt. Zusammen mit dem Smart-Kit und Cradle-for-the-iPhone verwandelt sich das Mobiltelefon in einen multimedialen Bordcomputer, der in Funktion und Design optimal auf das Fahrzeug abgestimmt ist, erläutert der Hersteller. Die Smart Drive-App-for-the-iPhone soll über alle wichtigen Features verfügen, die während einer Fahrt gebraucht werden: Telefonieren über Freisprechanlage, umfangreiches eigenes Musikrepertoire und Internetradio sowie cleveres Navi mit eigenem Smart Touch. Hinzu sollen Extras - beispielsweise ein Car Finder, der immer wieder den Weg zum geparkten Auto weist - kommen. Des Weiteren soll sich die neue Applikation unkompliziert bedienen lassen - dafür sorgen unter anderem extra große Knöpfe.

Zwei von der Marke neu entwickelte Komponenten sorgen dafür, dass der Zweisitzer und das Smartphone ein optimales Gespann bilden, wird erläutert: So dient das so genannte Smart-Cradle-for-the-iPhone als stilvolle und funktionelle Halterung mit Steuereinheit und Mikro­fon. Es lade das Telefon und funktioniere gleichzeitig als Freisprechanlage, die zur Tonwieder­gabe die Lautsprecher des Radios nutze und es bei Anrufen automatisch stumm schalte.

Auch über ein Webportal soll sich vom Heimrechner aus oder mit jedem modernen Smartphone der aktueller Ladezustand oder die Smart-Charging-Ladekonfiguration kontrollieren und steuern lassen. Die so genannte Vehicle-Homepage gebe jedem Besitzer der dritten Generation die Möglichkeit, sich die Reichweite visuell auf einer interaktiven Karte mit dreidimensionalen Ansichten darstellen zu lassen. Passend zur aktuellen Batterieladung würden alle erreichbaren Ziele angezeigt. Auch die erreichbaren öffentlichen Ladesäulen könnten auf einen Blick erfasst werden. Liegt ein gewünschtes Ziel außerhalb der Reichweite soll über die Vehicle-Homepage schnell geprüft werden können, wie viel Batterieladung noch zusätzlich benötigt werde. Die Reichweitendarstellung berücksichtige dabei unter anderem die Topographie und das Routenprofil. Auf Wunsch werde das Fahrzeug jetzt auch selbst aktiv. Informationen über Ladezustand und Reichweite sollen sich beispielsweise per E-Mail oder Twitter-Nachricht zusenden lassen. Sobald eine gewünschte Reichweite mit der aktuellen Ladung erreicht werden könne, werde der Fahrer informiert.

Über einen handelsüblichen Powerline-Adapter (Homeplug-AV) lässt sich der Wagen mit dem Internet zuhause verbinden und eröffnet so Möglichkeiten für Smart-Charging, erklärt der Hersteller. Nach Eingabe der geplanten Abfahrtszeit im Fahrzeug oder im Webportal werde das Fahrzeug batterieschonend und wirtschaftlich vollgeladen und stehe vorklimatisiert für die Abfahrt zur Verfügung. Die Vorklimatisierung lasse sich auch bequem per Web aktivieren, wenn die Abfahrt kurz bevorstehe.

print
DRUCKEN

Weiterführende Themen

    Premium Partner