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07.05.2008 | Automobil + Motoren | Nachricht | Online-Artikel

Wasserstoff für Brennstoffzellen aus Ameisensäure

verfasst von: Caterina Schröder

1 Min. Lesedauer

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Wissenschaftlern des Rostocker Leibniz-Instituts für Katalyse ist es gelungen, Wasserstoff kontrolliert aus Ameisensäure (HCO2H) zu erzeugen, ohne dass - wie bei anderen Wasserstoff generierenden Systemen - ein Hochtemperatur-Reformierungsprozess notwendig ist. Wie Björn Loges und Albert Boddien sowie Henrik Junge und Matthias Beller in der Zeitschrift "Angewandte Chemie" berichten, kann dieser bei Raumtemperatur gewonnene Wasserstoff direkt in Brennstoffzellen eingesetzt werden.

In Anwesenheit eines Amins, zum Beispiel N,N-Dimethylhexylamin, und mit Hilfe eines geeigneten Katalysators, wie dem Ruthenium-Phosphin-Komplex [RuCl2(PPh3)2], wird die Ameisensäure bereits bei Raumtemperatur selektiv zu Kohlendioxid (CO2) und Wasserstoff umgesetzt. Dabei reicht nach Angaben der Leibnitz-Forscher ein einfacher Aktivkohlefilter, um das Wasserstoffgas brennstoffzellengerecht zu reinigen. Dieser Wasserstofferzeuger soll, direkt an die Brennstoffzelle gekoppelt, bedarfsgerecht das H2-Gas für die Brennstoffzelle produzieren und damit einen Wasserstofftank überflüssig machen.

Mit Hilfe der Ameisensäure als "Wasserstoffspeicher" wollen die Forscher die Vorteile der Wasserstoff-Brennstoffzellentechnologie mit denen von flüssigen Brennstoffen vereinen. Ameisensäure ist ungiftig und einfacher zu speichern als Wasserstoff. Da sich Ameisensäure katalytisch aus CO2 und aus Biomasse gewonnenem Wasserstoff erzeugen lässt, sei dieser Zyklus im Prinzip CO2-neutral, betonen die Wissenschaftler.

Den Einsatz im Automobil schließen die Chemiker nicht aus. Zunächst seien jedoch Anwendungen wahrscheinlicher, die geringere Energiemengen benötigen. "Für den Einsatz von Brennstoffzellen in tragbaren elektrischen Geräten", sagt Beller, "könnte die gerade am Anfang stehende Ameisensäure-Technologie bereits in Kürze interessante neue Perspektiven eröffnen."

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