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21.09.2015 | Automobil + Motoren | Nachricht | Online-Artikel

Winterkorn: "Vertrauen unserer Kunden enttäuscht"

verfasst von: Christiane Brünglinghaus

2 Min. Lesedauer

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Volkswagen hat die Manipulation der Abgasreinigung von 482.000 Diesel-Pkw in den USA eingeräumt. In einer Mitteilung erklärte Konzernchef Winterkorn: “Ich bedauere zutiefst, dass wir das Vertrauen unserer Kunden und der Öffentlichkeit enttäuscht haben.“

Der Vorstand nehme die festgestellten Verstöße “sehr ernst”, so Winterkorn in einer Erklärung am Sonntag, 20. September 2015. Zugleich kündigte er eine externe Untersuchung an sowie eine schnelle und vollumfängliche Aufklärung des Sachverhalts.

Die US-Behörden California Air Resources Board (CARB) und Environmental Protection Agency (EPA) haben die Öffentlichkeit in den USA darüber informiert, dass bei Abgastests an Fahrzeugen mit Dieselmotoren des Volkswagen-Konzerns Manipulationen festgestellt worden seien. Damit sei gegen amerikanische Umweltgesetze, genauer gegen das Klimaschutzgesetz "Clean Air Act", verstoßen worden.

Die kalifornische Umweltschutzbehörde EPA wirft dem deutschen Autokonzern vor, in Fahrzeugen mit 2,0-l-Vierzylinder-Dieselmotor, eine Software eingesetzt zu haben, mithilfe derer Vorgaben zur Luftverschmutzung umgangen wurden. Diese Software habe die Abgaskontrollen beim normalen Fahren ausgeschaltet und bei Abgastests angeschaltet. Im Normalbetrieb seien die NOx-Emissionen dieser Autos bis zu 40 Mal so hoch, so der Vorwurf von Seiten der EPA. "Die Nutzung von Abschalteinrichtungen in Fahrzeugen um die Luftqualitätsvorschriften zu umgehen, ist illegal und bedroht die Gesundheit der Bürger", so die kalifornische Behörde.

Insgesamt gehe es laut EPA um 482.000 Dieselfahrzeuge von Volkswagen der Modelljahre 2009 bis 2014 - darunter die VW-Modelle Jetta, Beetle und Golf sowie der Audi A3. Außerdem sei das VW-Modell Passat seit dem vergangenen Jahr betroffen.

Nun droht dem Volkswagen-Konzern eine Strafe von bis zu 18 Milliarden US-Dollar und ein behördlich angeordneter Rückruf aller betroffenen Fahrzeuge, gibt die Deutsche Umwelthilfe (DUH) an. Als Folge des Volkswagen-Skandals fordert die DUH Fahrverbote für Diesel-Pkw in deutschen Städten sowie den Widerruf der Typengenehmigung für Euro-6-Diesel-Pkw mit erhöhten Abgasemissionen im Realbetrieb.

Martin Winterkorns Erklärung im Wortlaut:

"Der Vorstand der Volkswagen AG nimmt die festgestellten Verstöße sehr ernst. Ich persönlich bedauere zutiefst, dass wir das Vertrauen unserer Kunden und der Öffentlichkeit enttäuscht haben. Wir arbeiten mit den zuständigen Behörden offen und umfassend zusammen, um den Sachverhalt schnell und transparent vollumfänglich zu klären. Hierzu hat Volkswagen eine externe Untersuchung beauftragt.

Klar ist: Volkswagen duldet keine Regel- oder Gesetzesverstöße jedweder Art.

Das Vertrauen unserer Kunden und der Öffentlichkeit ist und bleibt unser wichtigstes Gut. Wir bei Volkswagen werden alles daran setzen, das Vertrauen, das uns so viele Menschen schenken, vollständig wiederzugewinnen und dafür alles Erforderliche tun, um Schaden abzuwenden. Die Geschehnisse haben für uns im Vorstand und für mich ganz persönlich höchste Priorität."

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