Skip to main content

02.02.2009 | Automobil + Motoren | Nachricht | Online-Artikel

Edscha meldet Insolvenz für Standorte in Europa an

verfasst von: Caterina Schröder

1:30 Min. Lesedauer

Aktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.

search-config
print
DRUCKEN
insite
SUCHEN
loading …

Der Vorstand des international tätigen Automobilzulieferer Edscha AG hat am Montag, 2. Februar 2009, beim zuständigen Amtsgericht Wuppertal die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens für die europäischen Standorte beantragt. Das Amtsgericht hat daraufhin Rechtsanwalt Dr. Jörg Nerlich von der Kanzlei Görg Rechtsanwälte zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.

Die Insolvenz wurde für die Zentrale in Remscheid (300 Beschäftigte), für die drei deutschen Produktionsstandorte in Hengersberg (1.300 Beschäftigte), Hauzenberg (400 Beschäftigte) und Regensburg (300 Beschäftigte) sowie für elf weitere Standorte in Europa angemeldet. Betroffen sind davon insgesamt rund 4.200 Mitarbeiter, 2.300 davon in Deutschland. Für die Gesellschaften in Asien und in Amerika wurde kein Insolvenzantrag gestellt. Neben den Standorten in Deutschland haben die Verantwortlichen den Insolvenzantrag auch für die Gesellschaften in folgenden Ländern Europas gestellt: Jeweils für zwei Standorte in Tschechien, Slowakei, Spanien und Frankreich sowie jeweils ein Standort in Großbritannien, Portugal, Italien.

Der vorläufige Insolvenzverwalter kündigte an, sich schnellstmöglich einen Überblick über das Unternehmen zu verschaffen. Außerdem werde er sofort die Vorfinanzierung des Insolvenzgeldes für die Beschäftigten beantragen. "Wir werden in den kommenden Wochen ein Sanierungs- und Restrukturierungskonzept erarbeiten mit dem Ziel, das Unternehmen wieder auf gesunde Beine zu stellen und möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten", sagt der vorläufige Insolvenzverwalter Nerlich. Gemeinsam mit Dr. Manfred Puhlmann (Foto), Vorstandsvorsitzender der Edscha AG, erklärte Nerlich, den Geschäftsbetrieb an den Standorten aufrecht erhalten zu wollen. "Wir werden kurzfristig die notwendigen Gespräche mit den Beteiligten aufnehmen, um den Geschäftsbetrieb zu stabilisieren."

Grund für den Insolvenzantrag sind nach Angaben des Zulieferers die massiv rückläufigen Entwicklungen am weltweiten Automobilmarkt in Kombination mit einem sich verschlechterten Zugang zur Finanzierung auf den Kapitalmärkten. In den letzten drei Monaten musste die Edscha Gruppe nach eigenen Angaben "dramatische" Umsatzeinbrüche verkraften, die mit eigenen Mitteln nicht mehr aufgefangen werden konnten.

print
DRUCKEN

    Premium Partner