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23.02.2015 | Automobil + Motoren | Nachricht | Online-Artikel

Vernetztes Fahrzeug: FEV erweitert Fahrzeugfunktionen durch Cloud-Integration

verfasst von: Katrin Pudenz

3 Min. Lesedauer

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Für das Gemeinschaftsprojekt Oscar - Open Service Cloud for the Smart Car - haben Ingenieure von FEV Fahrzeugfunktionen durch gezielte Cloud-Integration erweitert. Einen besonderen Nutzen soll die Cloud-Anbindung für Flottenbetreiber haben: "Beim Fuhrparkmanagement liefern digitale Daten Informationen über Position, Betriebszustand oder Batteriestatus. Zudem ermöglichen sie Vorabdiagnosen und eine verbesserte Koordinierung von Wartungsterminen", betont Professor Günter Feyerl von FEV.

Ziel des Projektes Oscar war, durch Aufbau einer modularen Struktur der Informations- und Kommunikationstechnik (IKT), das Elektrofahrzeug in eine Cloud-Struktur zu integrieren. Die von FEV entwickelte und in das Fahrzeug integrierte iCU-Entwicklungsplattform (iCU= Intelligent Connection Unit) verfügt über einen Zugang zum Datenfluss des Fahrzeugbordnetzes. Die über CAN-Bus sowie ein GPS-System erfassten Daten können mit der Cloud über eine UMTS-Schnittstelle vom Fahrzeug gesendet werden, erklären die Entwickler. Zusätzlich sollen sie sich nach einer serviceorientierten Auswertung in der Cloud wieder vom sendenden Fahrzeug - oder weiteren eingebundenen Fahrzeugen - empfangen lassen. So entstehe eine bidirektionale Kommunikation.

Datenformate an unterschiedliche Anforderungen anpassen

Über die "Intelligent Connection Unit" können Datenformate an unterschiedliche Projekt- und Server-Anforderungen angepasst werden, führen die FEV-Experten weiter aus. Dies biete eine gute Basis für zukünftige Serienentwicklungen. Mit nur einem Fahrzeug sollen sich unterschiedliche Fahrzeuge verschiedener OEM simulieren beziehungsweise die Datenformate unterschiedlicher Fahrzeuge in dieselbe Cloud-Daten-Struktur übersetzen lassen. Die Cloud-Fahrzeug-Anbindung gestatte zukünftig weitere Dienstleistungen wie die Installation von speziellen Fahrzeug-Apps oder die Nutzung konventioneller Apps für mobile Endgeräte. Möglich machen soll dies ebenfalls die "FEV-iCU". Via Bluetooth oder lokales W-Lan können die Daten über handelsübliche Smartphones oder Tablets direkt im Fahrzeug abgerufen werden, wird erläutert. Um die richtigen Daten an die richtigen Adressen in der Cloud-Struktur zu senden, sammele ein - ebenfalls von FEV-Ingenieuren entwickelter - Serverdienst (AES= Automotive Embedded Service) Server die Daten der sendenden Fahrzeuge und entscheide anhand der definierten Filterregeln, welche Informationen aus dem Fahrzeug an wen weitergegeben werden.

"Im Rahmen des Projektes Oscar ist es uns gelungen, eine neue, offene und herstellerunabhängige IKT-Architektur für Elektrofahrzeuge zu entwickeln und in der Modellregion Aachen intensiv und realitätsnah zu testen", erklärt Dr. Stefan Müller-Schneiders von FEV. Zudem erarbeiteten die Projektpartner eine sogenannte DIN Spec (91324), also einen Datensatz für eine offene Service Cloud, der für OEM- und Drittanbieter-Services nutzbar ist.

Daten für Fahrer

Über die wirkungsvolle Kombination aus Cloud-Daten und Apps, die über das Fahrzeugdisplay (HMI) bedient werden, können Fahrzeugnutzer Service-Dienstleistungen, aktuelle Fahrzeugdaten und auch Statistiken zur eigenen Nutzungshistorie abrufen, erläutern die FEV-Experten. Als Ergebnis sollen Fahrer beispielsweise in weiterführender Kombination ihre Route anhand von Informationen zur Verkehrslage, zum erreichbaren Gebiet und zum Höhenprofil planen können. Zusätzlich zu Echtzeitdaten, wie Batteriestatus und Energieverbrauch verschiedener Systeme, ermögliche ein Datenabgleich mit den Cloud-Daten das eigene Fahrverhalten zu optimieren. So sollen Fahrweise und Verbrauch unterschiedlicher Fahrer verglichen und Optimierungspotentiale aufgezeigt werden können.

Daten für Flottenbetreiber

Gerade Flottenbetreiber sollen zukünftig von verbesserten Diagnosemöglichkeiten an ihren Elektrofahrzeugen profitieren: So erhalte der Betreiber nicht nur Einblick in Fahrzeugparameter wie Position, Betriebszustand und Batterie- beziehungsweise Aufladestatus. Auch Fehlercodes sollen über die Cloud ausgelesen werden können. Der sichere und begrenzte Zugriff auf derlei sensible Daten verbessere die Koordinierungsmöglichkeiten für Wartungstermine und ermöglich Vorabdiagnosen durch autorisierte Stellen.

Oscar

Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technik geförderte Projekt Oscar wird von einem Konsortium aus FEV, Forschungsinstitut für Rationalisierung (FIR) - RWTH Aachen, Fritz Dräxlmaier, Hans Hess Autoteile, QSC, regio iT gesellschaft für informationstechnologie, SE Software Engineering - RWTH Aachen und StreetScooter betrieben. Oscar hat zum Ziel, das Aachener Baukastenprinzip für Elektrofahrzeuge auf die Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)- sowie Elektrik- und Elektronik- (IKTEE-) Architektur zu übertragen.

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