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18.02.2009 | Automobil + Motoren | Nachricht | Online-Artikel

MoLife soll Motorradfahren sicherer machen

verfasst von: Ulrich Knorra

1:30 Min. Lesedauer

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Könnten Motorradfahrer besser miteinander kommunizieren und sich gegenseitig warnen, wären sie sicherer unterwegs. Aus dieser Überlegung heraus haben die Alzenauer carhs communication GmbH und der Lehrstuhl Fahrzeugtechnik der TU Darmstadt ein auf zwei Jahre angelegtes Projekt gestartet. Ziel ist ein integriertes Kommunikations- und Warnsystem für Motorräder (MoLife), bei dem neben technischen Sensoren zur Erfassung fahrdynamischer Zustände auch die Wahrnehmungen des Fahrers genutzt und drahtlos weitergegeben werden.

"Das Besondere an MoLife ist, dass diese Kommunikations-Applikation für mehr Sicherheit und Komfort beim Motorradfahren unabhängig von der Verkehrsinfrastruktur und dem Ausstattungsgrad der Gesamtflotte einsetzbar ist", betont Rainer Hoffmann, Geschäftsführer von carhs.communication. Im Gegensatz zu den meisten anderen Anwendungen im Bereich Fahrzeugkommunikation sei keine hohe Ausstattungsrate für alle Verkehrsteilnehmer erforderlich. "Motorradfahrer fahren oft in Gruppen. Dies bedeutet, dass ein substanzieller Sicherheitsgewinn bereits dann erreicht wird, wenn mehrere Teilnehmer einer Gruppe mit dem System ausgestattet sind."

Ähnlich der Fahrzeugkommunikation bei Pkw könnten laut Hoffmann auch Einspurfahrzeuge miteinander Informationen austauschen. Dabei soll es wegen der komplizierten Fahrdynamik bei Motorrädern allerdings nicht zu selbstständigen Eingriffen kommen, sondern lediglich gewarnt werden. Würde zum Beispiel ein vorausfahrendes Motorrad in den ABS-Regelbereich kommen, könnten die nachfolgenden Fahrer früher vom Gas gehen. Für die ferne Zukunft hält es Hoffmann auch für möglich, dass Pkw und Motorräder sich gegenseitig informieren.

Während carhs.communication die Umsetzung des Systems in Form von Software- und Elektronikentwicklung sowie Prototypenaufbau verantwortet, übernimmt der Forschungspartner FZD grundlegende Untersuchungen zu Fahrdynamik, Gefahrenerkennung und Sensorik sowie Arbeiten zur Bewertung einzelner Konzepte. Testfahrten und Validierung führen beide Partner gemeinsam durch. "Das Projekt MoLife setzt unsere Forschung für mehr Motorradsicherheit fort, nur dass die Sicherheitswirkung über das einzelne Motorrad hinausgeht", fasst Prof. Dr. Hermann Winner von der TU Darmstadt die Ziele des gemeinsamen Projekts zusammen.

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