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09.10.2015 | Automobil + Motoren | Nachricht | Online-Artikel

Gestensteuerung aus der Gaming-Branche für die virtuelle Montage

verfasst von: Christiane Brünglinghaus

2 Min. Lesedauer

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Audi testet im Vorseriencenter mittels 3D-Gestensteuerung virtuell Montageschritte für die Produktion. Im Rahmen eines Pilotprojekts bewegen Mitarbeiter die Bauteile im virtuellen Raum erstmals mit intuitiven Gesten. Dazu nutzen sie ein Armband, das aus der Gaming‑Branche stammt.

Noch bevor Audi die ersten Prototypen eines neuen Autos produziert, überprüfen Ingenieure im Vorseriencenter einzelne Montageschritte in einer 3D-Projektion. Sie montieren Bauteile virtuell und ermitteln somit, ob dies für die Mitarbeiter am Band umsetzbar und ergonomisch ist. Jetzt haben die Audi-Ingenieure im Rahmen eines Pilotprojekts die Möglichkeit, die Bauteile im virtuellen Raum erstmals mittels einfacher Gesten zu bewegen.

In der Vorserienentwicklung prüft Audi virtuell einzelne Montageschritte auf ihre Praxistauglichkeit. Die Tests finden in der sogenannten CAVE (Cave Automatic Virtual Environment - Höhle mit automatisierter, virtueller Umwelt) statt. Sie besteht aus Projektionsflächen auf dem Boden und an der Wand, auf die Beamer 3D‑Bilder von Bauteilen werfen. Dadurch entsteht eine virtuelle Realität, in die Audi‑Ingenieure mit 3D‑Brillen eintauchen.

Myo-Armband zur Gestensteuerung

Im Serienbetrieb steuern die Vorserienentwickler die virtuellen Bauteile mit dem Controller einer Spielekonsole. Schon bald soll das über einfache Gesten funktionieren. „Wir wollen das Anfassen und Verschieben der Bauteile künftig intuitiver gestalten“, sagt Katharina Kunz, Audi‑Entwicklungsingenieurin für virtuelle Absicherung. Deshalb testet sie mit ihrem Team derzeit in einer Pilotphase das sogenannte Myo - ein in der Gaming‑Branche entwickeltes Armband zur Gestensteuerung.

Es misst die Muskelströme am Unterarm und erhält dadurch Rückschlüsse darauf, wie der Nutzer seinen Arm und seine Finger bewegt. Die Bewegungsdaten sendet das Armband dann via Bluetooth an einen Rechner. Dieser sammelt darüber hinaus die Positionskoordinaten des Nutzers mithilfe einer Infrarotkamera an der Decke. Bei der Kamera handelt es sich um Kinect - die Steuerungshardware einer Spielekonsole. Damit das Myo‑Armband nicht jede beliebige Bewegung als Steuergeste interpretiert, aktiviert der Nutzer das System durch eine Berührung von Daumen und Mittelfinger.

Katharina Kunz und ihr Team nutzen häufig Technologien aus der Gaming‑Welt, denn: „Sie sind für uns ideal, weil sie vergleichsweise günstig sind und sich rasant weiterentwickeln.“ Ziel der Ingenieure im Vorseriencenter ist es, das Myo in den kommenden Monaten im Serienbetrieb einzusetzen.

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