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15.11.2011 | Automobil + Motoren | Nachricht | Online-Artikel

Internationale Tagung "Land.Technik AgEng 2011" komplett ausgebucht

verfasst von: Andreas Fuchs

3 Min. Lesedauer

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Die 69. Internationale Tagung "Land.Technik AgEng 2011" bot am 11. und 12. November 2011 im Vorfeld der Landmaschinenmesse Agritechnica wieder Gelegenheit zum Austausch über aktuelle Ergebnisse aus Produktentwicklung und Forschung in der Landtechnik. Unter dem Motto "Solutions for Intelligent and Sustainable Farming" standen die Weiterentwicklungen der Techniken für eine effiziente und nachhaltige Produktion in der Landwirtschaft im Fokus. Zur diesjährigen Tagung des VDI-Wissensforums unter fachlicher Leitung des VDI-Fachbereichs Max-Eyth-Gesellschaft Agrartechnik waren mehr als 850 Teilnehmer nach Hannover gereist. Damit war die Tagung restlos ausgebucht. Das Programm mit 75 Beiträgen aus Industrie und Forschung zeigte aktuelle Entwicklungen und Untersuchungen zu Fahrwerken, hydraulischen und dieselelektrischen Anwendungen in Traktoren und Landmaschinen sowie Elektronik und Datenmanagement. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Erntetechnik und auf technischen Lösungen für Bodenbearbeitung und Aussaat. Der Einsatz von Sensoren und Anwendungen in der Automation, neueste Entwicklungen beim Precision Farming sowie Forschung und Entwicklung an Feldrobotern wurde ebenfalls diskutiert.

Ein Ergebnis der Tagung war, dass elektrische Antriebe in der mobilen Landtechnik zunehmend den Status der Forschung verlassen und in Serienprodukten eingesetzt werden. Über den aktuellen Stand der alternativen Antriebskonzepte tauschte sich eine Expertenrunde beim Pressegespräch "Landtechnik unter Hochspannung – Elektrische Antriebe mit Zukunft?!" anlässlich der VDI-Tagung aus. "Der Einsatz elektrischer Antriebe ist sinnvoll, wenn durch ihn, unter Beachtung ökonomischer Randbedingungen, eine bessere Energieeffizienz oder Prozessexzellenz entsteht", sagte Prof. Stefan Böttinger, Vorsitzender des VDI-Fachbereichs Max-Eyth-Gesellschaft Agrartechnik. Die Möglichkeit, elektrische Antriebe in Landmaschinen einzusetzen, breche zudem bestehende Denkmuster auf, sodass die Strukturen bisheriger Antriebe und Maschinenkonzepte hinterfragt und Alternativen entworfen werden.

"Große Leistungsverbraucher an Landmaschinen und Geräten werden heute sowohl mechanisch als auch hydraulisch angetrieben. Aufgrund der Vielzahl von Antrieben sind zahlreiche Übertragungselemente notwendig, die zu komplexen Antriebssträngen führen", erläuterte Professor Thomas Herlitzius, Leiter des Lehrstuhls für Agrarsystemtechnik an der Fakultät Maschinenwesen der TU Dresden. Eine Alternative dazu seien elektrische Antriebe. "Die aktuellen Entwicklungen auf den Gebieten der Elektrotechnik und der Elektronik ermöglichen nicht nur die Anwendung elektrischer Antriebe, sondern auch deren Integration in die Arbeitselemente, womit bestehende Nachteile konventioneller Antriebstechnik überwunden werden könnten", so Herlitzius. Dennoch gäben mechanische und hydraulische Antriebe aufgrund ihrer eigenen Vorteile noch immer das Maß an, an dem sich auch elektrische Antriebe messen lassen müssten.

Dass elektrische Antriebe im Bereich mobiler Arbeitsmaschinen an Bedeutung zunehmen werden, ist auch für Peter-Michael Synek, stellvertretender Geschäftsführer des Fachverbandes Fluidtechnik im VDMA, unstrittig. "Elektrische Antriebe stoßen aufgrund ihrer sehr guten Steuer- und Regelbarkeit, der hohen Wirkungsgrade sowie der fluidfreien Leistungsübertragung als neue Antriebstechnologie vermehrt auf das Interesse der Landmaschinenhersteller", meint Synek. Er wies allerdings auch darauf hin, dass sich die Hydraulik aufgrund vieler Vorteile in der Landtechnik bewährt habe. Daher werde es kurzfristig wohl "keinen technologischen Paradigmenwechsel in der Antriebstechnik geben. Jedoch wird die Bedeutung der Hybridtechnologie deutlich zunehmen, da sie die Stärken der einzelnen Technikdisziplinen verbindet und somit einen erheblichen Beitrag zur Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung leistet.

Wichtige Voraussetzung für einen Technologiewandel hin zu elektrischen Antrieben ist die Standardisierung. Die Agricultural Industry Electronics Foundation (AEF), die sich für die verstärkte Nutzung der Elektronik in der Landwirtschaft einsetzt, hat zu diesem Zweck die Projektgruppe "High Voltage" gegründet. "Ziel der neuen Projektgruppe ist die Erarbeitung eines in der Agrartechnik international anerkannten Industriestandards für eine leistungsfähige Traktorenschnittstelle zur Stromversorgung von Anbaugeräten", sagte Harald Dietel, Leiter der Projektgruppe. "Dahinter steht der Gedanke, dass die Ausrüstung mit Elektromotoren auf marktgängigen Anbaugeräten mit jedem Traktormodell kompatibel und die Leistungsdaten des Verbrennungsmotors die einzige Begrenzung sein sollten", so Dietel weiter.

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