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15.11.2013 | Automobil + Motoren | Nachricht | Online-Artikel

Mit Kia nach Korea: Ovalbahn im Forschungszentrum ermöglicht Tests unter härtesten Bedingungen

verfasst von: Michael Reichenbach

3:30 Min. Lesedauer

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Kia hat in der letzten Oktoberwoche 2013 deutsche Journalisten zu in einer Vorabpräsentation des Soul EV, der mit dem Ray EV verglichen werden konnte, nach Korea geladen. Mit auf dem Programm stand auch ein Besuch Entwicklungszentrums in Namyang bei Hwaseong südlich von Seoul.

Im dortigen Hyundai/Kia R&D Center in arbeiten über 7000 Techniker an neuen Modellen und Antriebssystemen. Eine 4,5 km lange Ovalbahn ermöglicht es den Ingenieuren, neue Fahrzeuge und innovative Konzepte unter härtesten Bedingungen bei Spitzentempi von 250 km/h zu testen. Außerdem bietet das Gelände auf Teststraßen von rund 64 km Länge insgesamt 68 verschiedene Straßentypen. So lassen sich die Auswirkungen unterschiedlicher Fahrbahnoberflächen in der Fahrwerks- und Karosserieentwicklung berücksichtigen. Hochbelastung auf der Strecke, aber auch im Labor: Bevor ein neuer Motor die Freigabe zur Produktion erhält, muss er 500 Stunden mit maximaler Drehzahl auf dem Prüfstand aushalten. Insgesamt 250 solcher Messanlagen hat Hyundai in Namyang installiert, genug, um alle vorstellbaren Belastungsszenarien für einen Antriebsstrang zu simulieren.

Für die aerodynamische Feinabstimmung können die Ingenieure auf einen Windkanal zurückgreifen, der Geschwindigkeiten von bis zu 200 km/h simuliert. Den Sturm unter dem Dach verursacht ein Rotor mit 8 m Durchmesser, der von einem Elektromotor mit 2500 kW angetrieben wird. Bei der Installation dieser 40 Millionen US-Dollar teuren Anlage hat Hyundai besonderen Wert auf die Akustik gelegt. Der extrem leise Windkanal dient auch als Akustiklabor, um die Fahrgeräusche späterer Serienmodelle besonders gering zu halten.

Im Zentrum erläuterten die drei Entwicklungsingenieure, Hyunsung Sim, Eco Vehicle Performance Development Group, Jinho Park, Leader Battery System Engineering Team, und Chi Hyeon Hwang, Product Management, die Strategie von Kia und die Fahrzeugtechnik des Soul EV.

Umweltschutz und Nachhaltigkeit

Auch nimmt Kia Motors die Themen Umweltverschmutzung und Klimawandel sehr ernst. Da der Anstieg um 45 Prozent auf 33 Milliarden Tonnen globaler CO2-Emissionen im Jahr 2010, verglichen mit 1990, nicht hinnehmbar sei, müsse ihm mit der Entwicklung fortschrittlicher Antriebstechnik entgegengewirkt werden. Dazu nutzt Kia vielfältige Arten alternativer Antriebe und Energien, wozu verbesserte Verbrennungsmotoren (Ny-2.0-Motoren), Hybridantriebe, Plug-in-Hybride, Elektroantriebe wie im Ray und Soul sowie Brennstoffzellenantriebe im Kia Sportage FCEV gehören. Auch wenn der Markt der Ökoautos ("Eco Cars") noch klein sei, setze man in dessen Entwicklung große Hoffnungen. Ein Batterie-Elektroauto erzeuge nur 25 Prozent der CO2-Emissionen eines Benzinautos.

Clean-Mobility-Programm

"Mit seiner weltweiten Markteinführung im kommenden Jahr wird der Kia Soul EV an der Spitze unseres neuen Clean-Mobility-Programms stehen, mit dem wir Kunden auf der ganzen Welt umweltfreundliche Transportmöglichkeiten bieten", sagte Thomas Oh, Executive Vice President und COO der Kia Motors Corporation in Seoul. "Der Soul EV wird zwar der erste vollelektrische Kia auf dem internationalen Markt sein, doch er gehört bereits zur zweiten Generation von batteriebetriebenen Kia-Elektrofahrzeugen. Er wird davon profitieren, dass wir in den vergangenen Jahren durch die Entwicklung des Ray EV und den Betrieb einer Testflotte dieses E-Mobils umfassende Erkenntnisse gewonnen haben."

Wie darüber im Nachhaltigkeitsmagazin 2013 von Kia Motors zu lesen, wurde 2012 eine Pilotanlage zur CO2-Abscheidung und -Speicherung (Carbon Capture and Storage, CCS) im Namyang R&D Center aufgebaut. Zurzeit wird die technische Umsetzbarkeit der Anlage getestet, deren jährliche CO2-Prozesskapazität bei 18 Tonnen liegt. Für 2015 ist geplant, die CCS-Technik zu kommerzialisieren, um als einen der Wege die Treibhausgasemissionen der Hyundai Automotive Group zurückzuführen. Zugleich wird Forschungs- und Entwicklungsarbeit in die Anwendung von biobasierten und Recyclingwerkstoffen für Automobilkomponenten investiert.

Tipp der Redaktion Automobil- und Motorentechnik:

Lesen Sie zu diesem Thema auch weitere Teile unseres Reiseberichts nach Korea: beispielsweise über den Kia Soul EV, den Ray EV sowie in Kürze zu neuen Limousinen.

Teil 1: Mit Kia nach Korea: durch Seoul mit dem Elektroauto Soul EV

Teil 2: Mit Kia nach Korea: der Kia Ray EV, ein emissionsfreies und temperamentvolles Stadtauto

Teil 4: Mit Kia nach Korea: K7 und K9 für die Oberklasse

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