Eine Steuerungssoftware übermittelt die Belegungsdaten über Siemens-Streckenstationen kontinuierlich an die Verkehrs- und Betriebszentrale der Autobahndirektion in Nürnberg.
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Siemens hat eine Technik für die effizientere Nutzung von Lkw-Stellplätzen an Autobahnen entwickelt. Das Parkleitsystem ist auf der A9 zwischen Nürnberg und München in Betrieb.
Der Schwerlastverkehr wächst rasant. Bis zu sechs Mal pro Woche haben die meisten Lkw-Fahrer laut ADAC Probleme, einen Parkplatz zu finden, nur 14 Prozent gelänge das auf Anhieb. Für Lastwagenfahrer bedeutet das Stress, Kosten und Risiken. Das neue Parkleitsystem für Lastwagen von Siemens soll Abhilfe schaffen. "Das intelligente Sensorsystem hilft, bestehende Parkplätze an Raststätten effizienter zu nutzen", sagt Siemens-Projektleiter Franz Pelzer. Mit der neuen Technologie sollen Lkw-Fahrer ihre Ruhezeiten besser planen können, gleichzeitig steige die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer. Laserscanner und Sensoren erheben in Echtzeit Daten zur Parkplatzbelegung auf Raststätten. In einem zweiten Schritt haben Fernfahrer Zugang zu diesen Daten und können entscheiden, welchen Parkplatz sie ansteuern, erklären die Entwickler das Prinzip des Systems.
Intelligentes Sensorsystem ermittelt freie Stellplätze
Das von Siemens entwickelte System soll Informationen über freie Stellplätze auf Rastanlagen und Autohöfen in die Fahrerkabine bringen. Die in den Ein-und Ausfahrtsbereichen neben der Fahrbahn montierten Laserscanner messen Höhe und Breite der Fahrzeuge. Zusätzliche Bodensensoren in der Asphaltdecke ermitteln Geschwindigkeit, Länge und Fahrtrichtung, berichten die Experten von Siemens. Die Kombination beider Messeinrichtungen soll eine präzise Zählung und Klassifizierung der Fahrzeuge ermöglichen.
Eine Steuerungssoftware übermittelt die Belegungsdaten über Siemens-Streckenstationen kontinuierlich an die Verkehrs- und Betriebszentrale der Autobahndirektion in Nürnberg. In der Verkehrsleitzentrale ist die Steuerung und Überwachung der Verkehrsbeeinflussungsanlagen für die A9 sowie die Überwachung der Tunnel unter einem Dach zusammengeführt. Von der Parkleitzentrale aus werden dann Siemens zufolge die unterschiedlichen Daten in Echtzeit an Informationsplattformen übermittelt - zum Beispiel über Smartphone-Apps, das Navigationssystem im Lkw und Rundfunkmeldungen.
Im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums des Innern, Bau und Verkehr hat Siemens das intelligente Lkw-Parkleitsystem an den ersten 14 der insgesamt 21 Rastanlagen mit knapp 600 Stellplätzen installiert. Das bundesweit erste Pilotprojekt ging im Mai auf der Autobahn 9 zwischen Nürnberg und München in Betrieb.