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03.04.2014 | Automobil + Motoren | Nachricht | Online-Artikel

Pkw-Motorenöle von Shell auf Erdgasbasis

verfasst von: Katrin Pudenz

4 Min. Lesedauer

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Shell produziert kristallklare und hochreine Grundöle auf Erdölbasis: Statt aus Erdöl werden die Grundöle durch einen chemischen Umwandlungsprozess aus Erdgas gewonnen. Sie enthalten somit praktisch keine der üblicherweise in Erdöl vorkommenden Verunreinigungen. Nun will Shell seine sogenannte neuartige PurePlus-Technik in Deutschland einführen.

Die mithilfe des neuartigen Prozesses hergestellten Shell Helix Ultra Hochleistungsmotorenöle können den Motor damit erstmals so sauber halten, dass der Werkszustand nahezu erhalten bleibt (gemäß Ergebnis des Sequence VG Schlammtests), betonen die Experten. Motorentests haben laut Angaben gezeigt, dass kein anderes Motorenöl dies in gleichem Maße leisten kann. Für den Endverbraucher bedeute die Einführung der neuen Technik einen geringeren Öl- und Kraftstoffverbrauch (Einen geringeren Ölverbrauch gemäß NOACK Verdampfungsverlust nach ASTM D5800 Testverfahren: geringerer Kraftstoffverbrauch gemäß Ergebnis des ACEA M 111 Verbrauchstests im Vergleich zum Referenzöl. ) sowie niedrigere Betriebs- und Wartungskosten.

Dr. Volker Null, Schmierstoffspezialist bei Shell Global Solutions (Deutschland) betont: "Das Grundöl für Shell Helix Ultra Motorenöle wird aus Erdgas statt aus Erdöl hergestellt und enthält deshalb praktisch keine der in Erdöl vorkommenden Verunreinigungen." Null fügt hinzu: "Shell ist aktuell der einzige Schmierstoffproduzent weltweit, der diese kristallklaren Grundöle herstellt." Grundöle machen bis zu 90 Prozent eines Motorenöls aus und sind somit die Schlüsselkomponente in jedem Motorenöl, erläutert der Fachmann weiter. In Kombination mit der bewährten aktiven Reinigungstechnik des Unternehmens biete die Shell PurePlus Technology einen signifikant höheren Schutz sowie bessere Reinigung für Motoren.

Gewinnung der Grundöle aus Erdgas

Bereits seit mehr als 40 Jahren arbeitet das Mineralölunternehmen an einer Methode, bei der Gas mittels eines chemischen Verfahrens in flüssige Kohlenwasserstoffe umgewandelt wird. Die chemische Konversion von Erdgas ist auch unter dem Namen GTL-Technologie ("Gas-to-Liquids") bekannt. Eine der weltweit größten Erdgaslagerstätten ist laut Shell das North Field in Katar. Es entspreche etwa 15 Prozent der weltweiten Erdgasvorkommen. Von zwei Offshore Plattformen wird das Erdgas über zwei Pipelines zu den Produktionsanlagen an das Ufer befördert, berichten die Experten. Das seien täglich zirka 45.307 Millionen Kubikmeter Erdgas. Ein Teil davon wird seit 2011 in Pearl GTL, einer integrierten Industrieanlage, in hochreine Kohlenwasserstoffe umgewandelt. Pearl GTL hat die Kapazitäten, 144.000 Barrel GTL-Produkte pro Tag zu produzieren.

Das technische Verfahren

Im Mittelpunkt des GTL-Verfahrens steht die sogenannte Fischer-Tropsch-Synthese, die in den 1920er Jahren von den deutschen Wissenschaftlern Franz Fischer und Hans Tropsch entwickelt wurde. Für die Herstellung wird Erdgas durch die sogenannte partielle Oxidation zunächst in Synthesegas überführt, erklären die Shell-Spezialisten und fügen hinzu: Dabei wird bei 1400 bis 1600 °C durch ein katalytisches Teil-Oxidationsverfahren Methan und Sauerstoff zu einer Mischung aus Wasserstoff und Kohlenmonoxid umgewandelt. Dieses Synthesegas werde mithilfe von speziellen Fischer-Tropsch-Katalysatoren zu langkettigen, Kohlenwasserstoffmolekülen (Paraffin-Wachs) und Wasser umgewandelt. Im nächsten Umwandlungsschritt werden die Moleküle gezielt verzweigt. Dieses Verfahren nennt man Hydrocracking. Die verschiedenen Kohlenwasserstoffe mit unterschiedlichen Siedebereichen werden dann mittels Destillation voneinander getrennt. Daraus ergeben sich neben den GTL-Grundölen auch die Produktgruppen GTL-Naphtha, GTL-Kraftstoff, GTL-Normalparaffin und GTL-Kerosin. Die produzierte Menge an GTL-Grundöl würde ausreichen, um circa 225 Millionen Pkw im Jahr mit Motorenöl zu befüllen. Die GTL-Grundöle werden von Katar aus per Schiff in die drei GTL-Verteilzentren nach Houston, Hong Kong und Hamburg gebracht. Dort werden sie unter anderem zu Shell Helix Ultra Motorenölen mit der Shell PurePlus Technology weiterverarbeitet.

Die Aktive Reinigungstechnik

Shell Helix enthält aktive Reinigungsmoleküle, die den Aufbau von Ablagerungen verhindern, indem sie dem Zusammenkleben von Schmutzpartikeln entgegenwirken, erläutern die Mineralölspezialisten. Dies soll Schutz vor leistungsmindernden Ablagerungen bieten und ein besseres Ansprechverhalten des Motors bieten.

Die neue PurePlus-Technology soll zunächst laut Angaben in ausgewählten Motorenölen der Shell Helix Ultra Produktfamilie eingesetzt werden. "Die Herstellerfreigaben der führenden deutschen Automobilhersteller wie Mercedes-Benz, VW, BMW oder Opel liegen bereits vor", sagt Null. Automobilhersteller wie Ferrari verwenden Shell Helix Ultra zur Erstbefüllung ihrer Fahrzeuge.

Die Vorteile von Shell Helix Ultra Motorenölen mit der Shell PurePlus Technology im Überblick
  • Reinigungsvermögen: Schutz vor leistungsmindernden Ablagerungen ermöglicht ein besseres Ansprechverhalten des Motors.
  • Viskositätseigenschaften: Neben der schnelleren Durchölung des Motors ermöglichen sie ein besseres Kaltstartverhalten sowie konstante Leistung auch bei extremen Temperaturen.
  • Reduzierte Reibung: Sie führt zu Kraftstoffeinsparungen um bis zu drei Prozent.
    Minimierte Verdampfungsneigung: Sie senkt den Ölverbrauch und damit den Nachfüllbedarf signifikant.
  • Korrosions- und Verschleißschutz: Dies hilft, die Motorlebensdauer zu verlängern.

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