Leicht und nachhaltig sollte es werden: das Elektrofahrzeug des InEco-Projekts. Bereits auf der IAA 2011 gab es erste Forschungsergebnisse zu sehen. Nun zeigen die Forscher des Instituts für Leichtbau und Kunststofftechnik der Technischen Universität Dresden ein fahrbares Demonstrationsfahrzeug auf der diesjährigen IAA. Das ultraleichte Elektrofahrzeug soll nur 900 Kilogramm wiegen.
Durch die konsequente Anwendung des Ultraleichtbaus entstand im Forschungsprojekt InEco ein generisches viersitziges Elektrofahrzeug für den metrourbanen Raum. Die CFK-Stahl-Hybridbauweise, die intelligente Package-Gestaltung und der optimierte elektrische Antriebsstrang sollen ein Fahrzeuggesamtgewicht von 900 Kilogramm (Chassismasse circa 150 kg) ermöglichen. Besonders Pendler und Kurzstreckenfahrer sollen von diesem Fahrzeugkonzept profitieren.
Bei der Gestaltung des Konzeptes spielten innovative Werkstoffkombinationen wie CFK-Stahl-Hybridverbunde und die Umsetzung von neuartigen Integralbauweisen für einen kosteneffizienten Systemleichtbau eine große Rolle. Exemplarisch für das Prinzip stehen die Frontklappe in ultraleichter Stahl-Carbon-Sandwichbauweise und das RTM-Seitenteil mit integrativer CFK-Stahl-B-Säule.
Die Einzelmassen vieler Fahrzeugkomponenten konnten reduziert werden. Die Forschungsergebnisse dieser Einzelbetrachtungen seien auch für andere Fahrzeugkonzepte nutzbar. Zum Beispiel beträgt die Masseersparnis an Front- und Heckklappe bis zu 75 Prozent im Vergleich zu konventionellen Stahlbauteilen ohne deren Funktionalität einzuschränken. Zusammen mit der Dekra testeten die Experten verschiedene Teilaspekte an der Frontklappe. Versuche zum Brenn- und Splitterverhalten sowie Kopfaufpralltests seien allesamt positiv bescheinigt worden.
Das sportliche Coupé mit 4,20 m Länge, 1,87 m Breite und 1,40 m Höhe wird von einem 90 kW starken Synchron-Elektromotor mit Differenzialgetriebe angetrieben. Die Höchstgeschwindigkeit des Fahrzeugs beträgt 160 km/h (abgeregelt), von 0 auf 100 km/h beschleunigt der Dreitürer in circa 7,5 s. Der Verbrauch soll bei 9,7 kWh/100 km liegen. Die Batterie, inklusive deren optimierter Klimatisierung, wurde crashsicher und schwerpunktneutral im Mitteltunnel des Fahrzeugbodens integriert (Beispielkonfiguration: 100 Lithium-Ionen-Flachzellen, 290 bis 420 Volt, 15 kWh, Reichweite nach NEFZ: 120 km).
Das ganzheitliche Konzept für ein ultraleichtes Elektrofahrzeug ist am Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) der Technischen Universität Dresden gemeinsam mit Experten des Leichtbau-Zentrums Sachsen (LZS) und ThyssenKrupp erarbeitet worden. Das InEco (Innovation - Electromobility - Composite)-Projekt wird im Rahmen des Gesamtvorhabens "ALIEN" gefördert aus Mitteln der Europäischen Union - Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) - und des Freistaates Sachsen.
Tipp der Redaktion Automobil- und Motorentechnik:
Lesen Sie mehr über das ultraleichte Elektrofahrzeug und das InEco-Projekt im Artikel "Elektromobilität in Ultraleichtbauweise".