Continental entwickelt eine serverbasierte modulare Plattform für Elektrik-/Elektronik-Architekturen. Die geschlossene Kooperation mit Infineon ermöglicht den Einsatz des Mikrocontrollers Aurix TC4.
Continental kooperiert künftig mit dem Halbleiterhersteller Infineon Technologies. Bei der Entwicklung serverbasierter Fahrzeugarchitekturen setzt Continental auf eine aufgeräumte Elektrik/Elektronik (E/E)-Architektur mit zentralen High Perfomance Computern (HPC) und wenigen, leistungsfähigen Zone Control Units (ZCU). Diese sollen die bisher bis zu hundert und mehr einzelnen Steuergeräte ersetzen. Für die ZCU-Plattform verwendet Continental nun den Mikrocontroller Aurix TC4 von Infineon. Dank spezieller Speichertechnologie RRAM (Resistive Random Access Memory) im Aurix TC4 steht die Fahrzeugsoftware auf Standby: Funktionen wie Parkhilfe, Klima, Heizung und Federung sind so beim Fahrzeugstart innerhalb von Sekundenbruchteilen bereit. Over-the-air-Updates von Software-Komponenten sollen schneller und sicherer gelingen.
Die im Rahmen der Kooperation mit Infineon zu entwickelnde Zone Control Unit-Steuergeräteplattform bildet die mittlere Ebene der Elektrik-/Elektronik-Architektur zwischen der Server-Ebene (HPC) und der Basis-Ebene mit zahlreichen Sensoren und Aktuatoren. In der E/E-Architektur der Zukunft bündelt je eine Zone Control Unit alle elektronischen und elektrischen Verbindungen in einem lokalen Teilbereich des Fahrzeugs. So übernehmen Zone Control Units beispielsweise alle Ansteuerungs- sowie Daten- und Kommunikationsmanagement-Aufgaben in den Fahrzeugbereichen vorne rechts, vorne links und im Heck. Die Cybersicherheits-Funktionen wurden nach dem ISO/SAE 21434-zertifizierten Verfahren entwickelt. Die funktionale Sicherheit wird gemäß der Norm ISO26262 bis zu ASIL D erfüllt. Die neue Architektur soll der wachsenden Funktionsvielfalt im Fahrzeug mit immer mehr Rechenleistung und komplexeren Software-Anwendungen Rechnung tragen.