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05.08.2013 | Automobilelektronik + Software | Schwerpunkt | Online-Artikel

Aus dem Flugzeug ins Auto: Potenziale des Head-up-Displays

verfasst von: Christiane Brünglinghaus

3 Min. Lesedauer

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Inzwischen sind Head-up-Displays bei vielen Fahrzeug-Herstellern im Angebot. Die Technik hat im Automobil mittlerweile ein hohes Maß an Standardisierung erreicht. Wie sehen die nächsten Evolutionsstufen dieser Mensch-Maschine-Schnittstelle aus?

Bei der Instrumentierung des Fahrzeugcockpits liegt eine zentrale Herausforderung in der Reduzierung von Komplexität. Inzwischen verarbeitet ein Fahrer neben seiner klassischen Fahraufgabe ein immenses Informationsvolumen. Immer mehr Sicherheits- und Komfortfunktionen entlasten den Fahrer einerseits, andererseits benötigen diese Assistenzsysteme aber auch Aufmerksamkeit und, wenn nötig, aktives Eingreifen.

Neue Anforderungen an den Fahrer und das Anzeigensystem stellt auch die Elektrifizierung des Antriebstrangs. Um bei Fahrzeugen mit elektrifiziertem Antrieb die Reichweite optimal planen zu können, sind zusätzliche Informationen für den Fahrer nötig. Schnelle, zuverlässige und ökonomische Routenführung und –berechnung hilft nicht nur dabei, den Kraftstoffverbrauch zu reduzieren, sondern beispielsweise auch die Reichweitenangst des Fahrers zu mildern. Daher hat Continental Navigation, GPS-Positionsbestimmung und Streckendaten zu einem sogenannten eHorizon vernetzt. So weiß eHorizon beispielsweise aufgrund topographischer Informationen – lange bevor der Fahrer es sehen kann – dass hinter einer Kurve eine Steigung folgt. Diese Information unterstützt den Fahrer dabei, vorausschauend zu agieren. Diese intelligente Nutzung von Navigationsdaten stellt jedoch auch weitere Anforderungen an die Instrumentierung.

Assistenzsysteme mit Augmented Reality

Ebenso bringt die Vernetzung von Fahrzeugen (Car-to-X) neue Datenströme mit sich. Gleichzeitig gelangt immer mehr Unterhaltungselektronik ins Auto. Vor allem die jüngere Generation möchte "always on" sein. Welche Tragweite und Komplexität wird die einsetzende Vernetzung von Dingen, Diensten und Menschen über das Internet künftig haben? In dieser Situation kann das Head-up-Display (HUD), vor allem bekannt aus militärischen Fahrzeugen, zwei Vorteile erschließen, erläutern Experten von Continental. Das HUD schaffe zum einen zusätzliche Anzeigefläche für fahrrelevante Informationen mit hoher Priorität, zum anderen befinde sich diese Fläche an einer ergonomisch besonders günstigen Stelle, um eine Ablenkung des Fahrers zu vermeiden.

Sein wirkliches Potenzial hat das HUD mit der bisherigen Nutzungsform jedoch noch nicht erreicht, behauptet Continental. Wie sehen also die nächsten Schritte aus? Der Zulieferer arbeitet zum Beispiel daran, die heute etablierte HUD-Anzeige im Nahfeld um eine zweite, deutlich größere HUD-Anzeige im Fernbereich zu ergänzen. Damit ist es möglich, die reale Ansicht der Straße vor dem Fahrzeug kontaktanalog (also für den Fahrer optisch passgenau) mit virtuell erzeugten Hinweisen transparent zu überlagern.

Das Cockpit der Zukunft soll auch mehrere Displays miteinander kombinieren, erläutert das Münchner Unternehmen RTT. Die Projektionen in die Frontscheibe, die Augmented-Reality (AR)-Head-up-Displays heute prototypisch zeigen, können künftig auch auf der gesamten Instrumententafel sowie auf den Seitenscheiben abgebildet und interaktiv bedient werden. Dafür seien neuartige und intelligente Trackingsysteme notwendig.

Doch aus der Zusammenführung aller Displays in eines ergeben sich auch Herausforderungen an Ergonomie und Design, erklären die Experten von RTT. Fundamental seien folgende Aspekte: Ist es zielführend, alle Displays und Schalter, die man heutzutage im Auto vorfindet, zum größten Teil oder vollständig über ein vollinteraktives Head-up-Display zu kontrollieren? Trägt ein multimediales Cockpit dazu bei, die Aufmerksamkeit des Fahrers nicht herabzusenken, sondern zu steigern? Wie geht man künftige mit der Anbindung mobiler Endgeräte um? Welchen sekundären Effekt hat die Integration neuer Technologien also auf das Design des Cockpits der Zukunft? Diese Fragen würden Entwickler von AR-Systemen künftig beschäftigen.

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