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12.10.2012 | Automobilelektronik + Software | Schwerpunkt | Online-Artikel

Verbesserte Konnektivität: der Mobilfunkstandard LTE

verfasst von: Christiane Brünglinghaus

2 Min. Lesedauer

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Das Mobilfunknetz wird für die künftige Vernetzung der Fahrzeuge eine große Rolle spielen. Der neue Standard LTE, der für den Austausch großer Datenmengen entwickelt wurde, soll eine nahtlose Internet-Verbindung garantieren. Doch der Netzausbau beginnt gerade erst.

Der mobile Datentransfer läuft in den meisten Ländern über die bestehenden UMTS-Netze (UMTS = Universal Mobile Telecommunications System). Dieser Mobilfunkstandard der dritten Generation (3G) ermöglicht je nach Ausbaustufe derzeit eine Transferrate von bis zu 28,8 MBit pro Sekunde. Für die nahe Zukunft setzen viele Fahrzeughersteller auf den 4G-Standard der vierten Generation mit der Bezeichnung LTE (Long Term Evolution). Das im Aufbau befindliche Netz ermöglicht Datenraten von bis zu 150 MBit pro Sekunde und wesentlich kürzere Antwortzeiten. In mehreren Ländern Europas sowie in den USA sind bereits kommerzielle LTE-Netzwerke verfügbar. In Deutschland ist LTE bereits in einigen Großstädten und in vielen ländlichen Regionen aktiv.

Vorteile, die es zu nutzen gilt

LTE erlaubt die weitere Ausweitung von Infotainment-Funktionen. Kurze Übertragungszeiten gewährleisten einen schnellen Zugriff auf Inhalte in der Cloud oder im Internet sowie einen Austausch großer Datenmengen. Neben der höheren Bandbreite, die LTE gegenüber UMTS auszeichnet, sind es auch die kürzeren Latenzzeiten von LTE, die eine flüssigere Internet-Verbindung zulassen. Beispielsweise wären dann ruckelfreie Videokonferenzen, Webradio und HD-Fernsehen auch im Auto möglich. Zudem wird an eine Fernüberwachung der Fahrzeuge durch Werkstätten gedacht. Es geht also um eine geschmeidigere Car-to-X-Kommunikation.

Hindernisse, die es zu überwinden gilt

Die Erwartungen an den neuen Mobilfunkstandard sind folglich hoch. Doch es gibt auch noch einige Hindernisse, die es vor der Umsetzung zu überwinden gilt. Die Herausforderungen lassen sich mit folgenden Schlagworten umschreiben: Zuverlässigkeit, Latenzzeiten, Verfügbarkeit und Marktdurchdringung. Experten bezweifeln, ob an einsamen Autobahn und Landstraßenabschnitten kurz- und mittelfristig guter Empfang herrschen wird. Solange LTE -fähige Autos rar sind, werden sich Investitionen dort nur zäh amortisieren. Mit Blick auf den sicherheitsrelevanten Datenaustausch stellt sich damit auch die Frage, ob die geringen Latenzzeiten auch überall im Netz eingehalten werden können. Ein weiterer entscheidender Aspekt wird die Ausarbeitung von belastbaren Geschäftsmodellen für das vernetzte Fahrzeug sein. Was der Netzausbau kosten wird, ist bislang ebenso unklar und wie die Ausgestaltung der Trägerschaft für entstehende Kosten. Zwischen Mobilfunkanbieter, Netzbetreiber, Endgerätehersteller und Automobilindustrie müssen gemeinsam auf Basis der bestehenden Dienste und Geschäftsmodelle Lösungen für die zukünftige Vernetzung gefunden werden. Nur so kann ein zügiger, flächendeckender LTE-Ausbau gelingen.

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