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26.01.2016 | Automobilelektronik + Software | Im Fokus | Online-Artikel

Neue Allianzen in der Autobranche

verfasst von: Stefan Schlott

2:30 Min. Lesedauer
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Das Auto ist noch ein digitaler Nachzügler. Allianzen mit Startups und IT-Unternehmen sollen die Automobilindustrie für das digitale Zeitalter fit machen.

Im Gegensatz zum Konsumenten-Bereich und zur Industrie, wo Vernetzung mittlerweile zum nicht mehr wegzudenkenden Entwicklungstreiber gehört, schreitet die Digitalisierung im automobilen Sektor nach wie vor nur schleppend voran. Darauf weisen Heiko Herchet, Torsten Bien und Michael Pollner in ihrem Artikel Car-IT - Die Revolution in der Softwareentwicklung aus der ATZelektronik 6-2015 hin. Dabei könne die Vernetzung sämtlicher Systeme, so die Edag-Ingenieure weiter, letztlich nicht nur für den Funktionsumfang des Fahrzeugs von Vorteil sein, sondern auch für die Mobilität an sich.

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Mechanische Ingenieurskunst weicht der Informationstechnologie

Die Frage, wie sich die Automobilindustrie diesen Herausforderungen des digitalen Zeitalters stellen soll, ist derzeit ebenso drängend wie unbeantwortet. Denn Silicon Valley hat das Thema Mobilität entdeckt. Thomas Albrecht, Geschäftsführer der FVT im VDI, bringt die Situation auf den Punkt. In seinem Artikel Roadtrip auf dem Datenhighway aus dem ATZextra Die Zukunft urbaner Mobilität schreibt er: "Die Giganten der Internet-Wirtschaft und zahlreiche Startups einer Branche, die jahrzehntelang den Menschen erfolgreich ans Haus gefesselt hat, investieren plötzlich Unsummen aus ihren reich gefüllten Kassen in Fahrzeuge und Produkte, die Menschen und Waren von A nach B bringen sollen." Gegen die diversen Ubers, Apples, Googles, Amazons und Teslas dieser Welt sehe die Autoindustrie für viele Beobachter plötzlich alt aus.

Dies alles stellt eine Herausforderung für Autohersteller dar, resümieren auch Volker Johanning und Roman Mildner in der Zusammenfassung ihres Buches Car IT kompakt: "Die mechanische Ingenieurskunst weicht der Informationstechnologie. Es ist für Lieferanten kaum möglich, diese Funktionsvielfalt und die Komplexität der IT-Systeme sowie der damit verbundenen Prozesse alleine zu beherrschen. Es bilden sich daher zunehmend Allianzen, die über die Industriegrenzen hinausgehen. Google, Apple und Co. sind in Wolfsburg, München und Stuttgart mittlerweile häufige Gäste."

Erweiterung der Kompetenzen

Beispiele für solche Allianzen gibt es zuhauf. Anders als die brancheninternen Zusammenschlüsse um die Jahrtausendwende, mit denen Märkte und Mengeneffekte gekauft werden sollten, geht es diesmal um eine Erweiterung der Kompetenzen. Mit der Übernahme von Nokias digitalem Kartengeschäft Here im vergangenen Jahr wollen sich beispielsweise die großen deutschen Automobilhersteller Audi, BMW und Daimler die Verfügbarkeit der Produkte und Dienstleistungen von Here als offene, unabhängige und wertschaffende Plattform für cloudbasierte Karten und Mobilitätsdienste dauerhaft sichern.

Noch etwas futuristischer ist die Idee hinter dem im Januar bekannt gegebenen Einstieg der Opel-Mutter General Motors beim Uber-Konkurrenten Lyft. Gemeinsam wollen die beiden Unternehmen den Traum vom fahrerlosen Taxi vorantreiben. Dieses Wettrüsten um die Mobilität von morgen ist GM 500 Millionen Dollar (rund 460 Millionen Euro) wert. Ob sich diese Investition einmal auszahlen wird, bleibt abzuwarten. "Das selbstfahrende Robot-Taxi ist technisch schon längst möglich, aber ob es auch so fahren wird, wie von allen gewünscht, ist eine schwierigere Frage als die, wer es bauen wird", lautet beispielsweise die Einschätzung von FVT-Geschäftsführer Thomas Albrecht.

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