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15.02.2016 | Automobilelektronik + Software | Nachricht | Online-Artikel

Continental entwickelt neue Radio-Plattform

verfasst von: Christiane Brünglinghaus

2:30 Min. Lesedauer

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Continental hat eine neue Fahrzeug-Radio-Plattform entwickelt, bei der die Hardware auf ein Minimum reduziert ist. Dafür wurde die Plattform auf einem Ein-Chip-System integriert.

Moderne Autoradios müssen eine Menge Funktionen bereithalten, wie zum Beispiel digitalen oder analogen Empfang, Vernetzung mit Smartphones und weiteren Audioquellen, großflächige Touchscreens, Sprachsteuerung und die Integration von Smartphone Apps. Für weiter steigende Komplexität sorgen zunehmende Fahrzeugvernetzung sowie verschiedene Standards und Betriebssysteme der Unterhaltungselektronik. Um diese Herausforderungen zu meistern, hat Continental eine Fahrzeug-Radio-Plattform entwickelt, die dem Fahrer die Kontrolle zahlreicher individueller Funktionen in einem System ermöglicht und die Hardware auf ein Minimum reduziert.

Software ersetzt die kostenintensive Hardware

Der Ansatz der neuen Continental-Plattform ist einfach: Kostenintensive Hardware wird wann immer möglich durch Software ersetzt. Dafür wurde die Plattform auf einem Ein-Chip-System (System-on-Chip, SoC) integriert, erklärt Continental. Das Herz der Plattform besteht dabei zum einen aus einem Multikernprozessor, der alle Funktionen bezüglich HMI und Vernetzung sowie die Audio-Prozesse steuert. Zum anderen aus einem integrierten Fahrzeug-Controller und einem digitalen Signalprozessor, die die Funk-Technik der neuen Plattform - das Software Defined Radio (SDR) - abbilden.

Das SDR integriert weltweite analoge und digitale Funkstandards wie AM/FM, DAB/DAB+/DMB, DRM und HD in einer einzigen Hardware-Einheit. Neue Standards könnten per Software-Update hinzugefügt werden, sobald sie in einer bestimmten Region verfügbar sind, wie zum Beispiel Chinese Digital Radio (CDR) in China. "Dank der Software Defined Radio Technologie können wir die Plattform für verschiedenste Märkte weltweit nutzen, ohne größere Änderungen in der Hardware durchführen zu müssen. Dadurch halten wir den Aufwand für Forschung und Entwicklung sowie die Zeit der Markteinführung gering", sagt Johann Hiebl, Leiter der Continental Geschäftseinheit Infotainment & Connectivity.

Die meisten Fahrer nutzen heutzutage vor allem das klassische Radioangebot oder vernetzen ihre mobilen Geräte via Bluetooth und USB, um Audio-Inhalte zu konsumieren, erklärt Continental. Deshalb integriere die neue Radio-Plattform von Continental keinen CD-Player. Zusammen mit der Reduktion von Hardware-Komponenten durch den Einsatz eines optimierten SoC weise die Plattform außerdem ein nur 40 Millimeter starkes Gehäuse auf und bringe einen kapazitiven Touchscreen, HD-Auflösung sowie einen Digitalverstärker mit. Dieser sogenannte Flat-Panel-Ansatz soll Automobilherstellern maximale Freiheit bei der Gestaltung des Interieurs bieten.

Spiegeln von Apps und Diensten reduziert Fahrerablenkung

Daneben erlaubt es die Plattform, Applikationen und Inhalte über verschiedene Standards wie MirrorLink, Android Audio, Apple CarPlay oder Baidu Carlife direkt vom Smartphone zu übertragen.

"Unser erklärtes Ziel ist es, die Ablenkung im Auto auf ein Minimum zu reduzieren. Deshalb möchten wir den Fahrer davon abhalten, das Smartphone während der Fahrt zu nutzen. Durch das Spiegeln von Inhalten aus dem Smartphone auf unsere Radio-Plattform vernetzen wir den Fahrer mit seinen bevorzugten Diensten und sorgen gleichzeitig für eine sichere Integration in die Mensch-Maschine-Schnittstelle des Fahrzeugs", erklärt Hiebl. Um die Bediensicherheit zu erhöhen, individualisiert Continental Applikationen, sodass sie über den Touchscreen, Tasten am Lenkrad oder Sprachsteuerung bedient werden können.

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