Die Umwelteigenschaften von Fahrzeugen werden heute überwiegend anhand des Energieverbrauchs oder der lokalen CO2-Emissionen im Betrieb bewertet. Doch eine Umweltbewertung ist ungenügend, wenn sie nur den Betrieb von Fahrzeugen umfasst. Auch die CO2-Emissionen der Produktion und des Recyclings sowie die vollständigen globalen Emissionen der Betriebsphase müssen betrachtet werden.
Die Produktion eines Fahrzeugs umfasst Prozesse, wie pressen, gießen, schweißen, schleifen, kleben oder lackieren. Diese Prozesse verbrauchen Energie, Wasser, Luft und viele andere unterschiedlichen Materialien, Hilfs- und Betriebsstoffe. Daher muss bei der Produktentwicklung auf die ökologischen Auswirkungen in allen Phasen der Lebenszyklen geachtet werden. Schließlich werden die Unternehmen auch danach bewertet, wie weit sie umweltgerecht produzieren. Umso wichtiger sind Lebenszyklus-Betrachtungen, die einen ganzheitlichen Blick auf Entwicklung, Produktion und Verwertung eines Fahrzeugs werfen.
Lebenszyklusemissionen von Elektrofahrzeugen
Der Produktion und dem Recycling von Fahrzeugen kommt bereits heute große Bedeutung für die CO2-Lebenszyklusemissionen zu. Bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor liegt der Anteil der Produktion durchschnittlich bei 20 %. Bei Elektrofahrzeugen machen Produktion und Recycling 50 % und mehr der CO2-Lebenszyklusemissionen aus. Dies zeigt beispielsweise das Elektrofahrzeug Mute der TU München. Der Lehrstuhl für Fahrzeugtechnik hat für den Mute eine CO2-Lebenszyklusbilanz erstellt und eine Methodik entwickelt, um die CO2-Emissionen laufleistungsunabhängig bewerten und vergleichen zu können.
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