Mercedes-Benz entwickelt sein digitales Ökosystem MO360 weiter. Bei der Fertigung der neuen MMA-Plattform werden in den Werken digitale Zwillinge eingesetzt.
Die Mercedes-Benz-Werke Rastatt (Deutschland), Kecskemét (Ungarn) und Peking (China) produzieren ab 2025 die neuen Modelle auf der Plattform Mercedes Modular Architecture (MMA). Dafür wird im MO360-Produktionssystem ein "Digital-First"-Ansatz verfolgt. Das Mercedes-Benz-Werk Rastatt nutzt den digitalen Zwilling, um den Anlauf von Fahrzeugen der nächsten Generation vorzubereiten und so die Anlagen vorab zu modifizieren, konfigurieren und optimieren. Dabei kann die exakte Position von Maschinen, Versorgungswegen und Produktionslinien vorab bestimmt werden, ohne die laufende Produktion unterbrechen zu müssen. Die virtuelle Inbetriebnahme in Rastatt dient als Blaupause für das globale Produktionsnetzwerk. Die neuen Produktionstechniken wurden gemeinsam mit Nvidia entwickelt.
So wurde für die Werkserweiterung am ungarischen Standort Kecskemét eine vollständig digitale Abbildung der gesamten Halle erstellt. Auch hier lassen sich Montagebereiche virtuell planen, umbauen und prüfen. Zudem wurde in Rastatt im Bereich der Lackieranlagen künstliche Intelligenz eingeführt. In den Decklackkabinen übernahm die KI in einem Pilotversuch die Überwachung der relevanten Teilprozesse. Das führte zu einer Energieeinsparung von 20 % im Vergleich zur konventionellen SPS-Steuerung. Zudem wird das Operating System (MB.OS) erstmals in der Serienproduktion zum Einsatz kommen: Dabei wird die Software in zyklisch getakteten Softwarepaketen in der Produktion eingesetzt. Durch die direkte Anbindung der Produktion an die Mercedes Intelligent Cloud (MIC) verlassen alle Fahrzeuge die Produktion "always up-to-date". Die MIC ist dabei direkt mit der MO360-Data-Platform innerhalb des Entwicklungs-, Produktions- und Flottenbetriebsnetzwerks verbunden.