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12.08.2021 | Automobilwirtschaft | Infografik | Online-Artikel

Chinesische Zulieferer gewinnen an Bedeutung

verfasst von: Christiane Köllner

3:30 Min. Lesedauer

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Berylls-Top-100-Zuliefererstudie 2020: Mit Weichai Power schafft es erstmals ein chinesischer Zulieferer unter die Top 10. Drei deutsche Unternehmen sind in der Spitzengruppe: Bosch, Continental und ZF. 

Bosch verteidigt im sechsten Jahr in Folge den ersten Platz in der Top-100-Zuliefererstudie 2020 der Unternehmensberatung Berylls Strategy Advisors. Die Studie, die Berylls zum zehnten Mail in Folge erstellt hat, listet die 100 weltweit größten Automobilzulieferer. Auf den Plätzen 3 und 4 liegen zwei weitere deutsche Unternehmen: Continental und ZF Friedrichshafen. Magna wurde von ZF auf Platz 5 verwiesen, Continental hat den zweiten Platz aus dem Vorjahr an Denso abgegeben. Michelin und Bridgestone haben 2020 die Plätze getauscht und liegen aktuell auf den Plätzen 8 und 9. Platz 10 belegt mit Weichai Power erstmals ein chinesischer Zulieferer. 

Der Studie zufolge schlugen sich einige Unternehmen im Krisenjahr besser als andere, was vor allem auf die geographische Lage zurückzuführen sei, so die Analysten. Zulieferer mit Sitz und/oder Abnehmern in Asien hätten von der früher wieder anziehenden Wirtschaft in diesen Ländern profitieren können, was unter anderem Denso 2020 zu Platz 2 verhalf.

11 Zulieferer aus China unter den Top 100

Auffällig sei, so Berylls, der Vormarsch der chinesischen Zulieferer, der bereits in den vergangenen Jahren begonnen habe. Der Motorenspezialist Weichai Power belege mit Platz 10 die beste Platzierung, die je ein chinesisches Unternehmen seit Beginn der Studie erreicht habe. 2020 haben es 11 chinesische Zulieferer in die Top 100 geschafft. Neben Weichai Power ist auch der Motorenspezialist AVIC Auto aufgestiegen und hat sich in die Mitte der Liste auf Platz 53 vorgeschoben. China stellt außerdem verschiedene Hersteller in den Bereichen Interieur und Infotainment, etwa BHAP (Platz 28), Yanfeng (Platz 29), Joyson (Platz 37), China Fast Gear (Platz 75) und NBHX Group auf Platz 99. Mit Weichai Power, CATL und China Fast Gear kommen drei der fünf Umsatzgewinner 2020 aus China.

Elektromobilität gibt 2020 die Richtung vor

Sondereffekte wie Corona haben das Jahr 2020 in der Automobilindustrie geprägt. Erstmals seit der Wirtschaftskrise im Jahr 2009 hätten die meisten der Top-100-Unternehmen spürbare Umsatzrückgänge verzeichnet – lediglich acht Unternehmen hätten ihre Umsätze im Vergleich zum Vorjahr steigern können, so Berylls. 2020 lagen die Umsätze der 100 größten Automobilzulieferer um 12,7 % unter dem Vorjahres-Niveau. Auch die Profitabilität ging um 58,1 % zurück, die Marge der Branchengrößen habe im Schnitt bei nur 2,6 % gelegen und nicht einmal die Hälfte der 6 % von 2019 erreicht.

Das Thema Elektromobilität gab auch 2020 die Richtung vor. Das Wachstum im Bereich Elektromobilität traf im vergangenen Jahr auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie. Automobilzulieferer hatten mit Umsatzrückgängen und Produktionspausen zu kämpfen und kamen zum Großteil um einen Stellenabbau nicht herum. Hersteller im Bereich Elektromobilität, etwa für Batterien oder Halbleiter, seien dagegen weiter auf Wachstumskurs, so Berylls.

10 Jahre Berylls-Top-100-Zuliefererstudie

Seit zehn Jahren betrachtet Berylls jährlich die Top 100 der weltweiten Automobilzulieferer. In dieser Zeit habe sich die geographische Verteilung der großen Zulieferer massiv verändert. Dabei hätte es klare Verschiebungen in der Wichtigkeit von Zulieferern aus Deutschland, Japan und USA nach Asien gegeben. Asiatische Zulieferer (abgesehen von Japan) hätten seit 2011 bei starkem Umsatzwachstum deutlich an Profitabilität eingebüßt, seien aber zunehmend in den Top-100 vertreten. Namentlich seien hier die chinesischen Unternehmen zu nennen, die sich in den letzten zehn Jahren von einem auf 11 Top 100-Kandidaten gesteigert haben und inzwischen für rund 66 Milliarden Euro Gesamtumsatz stehen.

Nach dem Rekordjahr 2019 (914 Milliarden Euro Umsatz) liegen die Umsätze im Krisenjahr 2020 mit knapp 800 Milliarden Euro weiterhin über dem Niveau von 2011 (663 Milliarden Euro). Schafften es 2011 noch Unternehmen mit einem Jahresumsatz von 1,6 Milliarden Euro in das Ranking, waren 2020 mindestens 2,3 Milliarden Euro nötig, so Berylls.

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