01.07.2025 | Automobilwirtschaft | Infografik | Online-Artikel
Das sind die größten Automobilzulieferer 2024
Aktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.
Wählen Sie Textabschnitte aus um mit Künstlicher Intelligenz passenden Patente zu finden. powered by
Markieren Sie Textabschnitte, um KI-gestützt weitere passende Inhalte zu finden. powered by (Link öffnet in neuem Fenster)
Die Berater von Berylls haben ihr neuestes Ranking der 100 größten Automobilzulieferer vorgelegt. Die größten Gewinner kommen erneut aus Asien. Batterie- und Chiphersteller können nicht mehr glänzen.
Top 10 der 100 größten Automobilzulieferer 2024
Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Die rückläufige Fahrzeugproduktion und das schwache wirtschaftliche Umfeld belasten weite Teile der globalen Zuliefererindustrie, wie aus einer aktuellen Auswertung der Beratungsfirma Berylls hervorgeht, die die 100 weltweit größten Automobilzulieferer analysiert hat. Das sei besonders in den europäischen Autonationen und in Japan der Fall, so die Analyse. Japan und Deutschland würden zwar nach wie vor die ersten beiden Plätze im Ranking belegen, der Vorsprung zu den chinesischen Zulieferern schrumpfe jedoch rapide.
Laut Berylls sei für die weltweite Automobilindustrie sei 2024 ein Krisenjahr gewesen. Zwar hätten viele Unternehmen der Branche ihre Margen im Vergleich zum Vorjahr halten können, bei 69 der 100 größten Automobilzulieferer der Welt habe aber zum Jahresende ein Umsatzrückgang in den Jahresabschlussberichten gestanden. Insgesamt sei der Umsatz der Top 100 um 4,6 % von 1.135 Milliarden Euro auf 1.085 Milliarden Euro zurückgegangen. Damit ende die dreijährige Wachstumsphase nach Corona abrupt, wie es von Berylls heißt. Wie angespannt die Lage ist, werde am oberen Ende des Rankings deutlich: Nur ein einziges der 20 größten Zuliefererunternehmen habe im Jahr 2024 überhaupt wachsen können.
Relativ stabile Margen stehen rückläufigen Umsätzen entgegen
Maßgeblich verantwortlich für die schlechte Lage bei den Zulieferern sei den Beratern zufolge der ausbleibende Umsatz ihrer Kunden. So hätten die zehn größten OEMs im Jahr 2024 ebenfalls einen Umsatzrückgang verzeichnen müssen. Vor allem die fehlende Nachfrage nach Elektrofahrzeugen habe damit entlang der Lieferkette zu ausbleibenden Umsätzen geführt. In der Folge hätten insbesondere die Akkuhersteller mit starken Rückgängen zu kämpfen. Auch die Performance der Halbleiter-Hersteller habe im letzten Jahr deutlich nachgelassen.
Trotz der herausfordernden Marktbedingungen sei die umsatzgewichtete Marge der Top 100 nahezu konstant geblieben und liege in der aktuellen Studie bei 5,8 % (Vorjahr 5,9 %). "Offenbar zeigen die zahlreichen Spar- und Restrukturierungsprogramme hier ihre Wirkung", heißt es von Berylls.
Europäische Zulieferer unter Druck
Die weltweite Fahrzeugproduktion sei im vergangenen Jahr um 2,2 % gesunken. In Europa sei der Rückgang mit 5 % deutlich größer gewesen. Entsprechend schlecht seien die Produktionskapazitäten ausgelastet gewesen. So hätten deutsche Werke im Durchschnitt nur eine Auslastung von 68 % erreicht. Der Einfluss auf die Zulieferer sei unmittelbar. So hätten 27 der 34 europäischen Zulieferer im Top-100-Ranking ein Umsatzminus gegenüber dem Vorjahr hinnehmen müssen.
Auch im internationalen Vergleich habe sich laut der Analyse gezeigt, dass Zulieferer in den klassischen Autonationen mit erheblichen Anpassungsschwierigkeiten kämpfen würden. So hätten Japan, die USA und Deutschland zwischen 2019 und 2024 den größten Verlust an Unternehmen im Top-100-Ranking verzeichnet.
Größten Gewinner kommen aus Asien
Ein anderes Bild zeige sich in Ländern, die es geschafft hätten, ihre Zulieferer besser aufzustellen, so Berylls. "In Korea, China, Frankreich, Irland, Schweden, Spanien, Indien, der Schweiz und den Niederlanden stiegen die Umsätze der Top-100-Zulieferer zwischen 2019 und 2024 stärker als das jeweilige BIP", heißt es. Diese Länder würden von ihrer "Spezialisierung in wachstumsstarken Technologiefeldern" sowie von einer "konsequenten Industriepolitik, die Innovation und Internationalisierung fördert", profitieren, so die Berater.
China steche dabei besonders hervor: Zwischen 2018 und 2023 seien lediglich drei neue chinesische Zulieferer in das globale Top-100-Ranking aufgenommen worden, im Jahr 2024 seien allein vier neue Unternehmen hinzugekommen. Dabei handele es sich um Huizhou Desay, Ningbo Tuopu, Huawei sowie NBHX. Interessant sei laut Berylls zudem, dass viele chinesische Zulieferer klassische Komponenten fertigen und damit erfolgreich in die Top 100 vorstoßen oder sich dort seit Jahren behaupten.
Non-Automotive: Strategische Diversifikation
Eine grundlegende Entspannung sei für 2025 nicht zu erwarten, so Berylls, denn die Rahmenbedingungen blieben hart. Angesichts des herausfordernden Umfelds und stagnierender Absatzmärkte würden viele Zulieferer auf strategische Diversifikation setzen. Besonders gefragt seien "Zukunftsbranchen mit stabiler Nachfrage und hoher Technologiedurchdringung", heißt es. Berylls nennt hier folgende Segmente: Heiz- und Klimatechnologie, industrielle Automation und Robotik, Medizintechnik sowie nachhaltige Bautechnologien.