VW ist nach eigenen Angaben nicht mehr wettbewerbsfähig und muss sparen: Mit einem Effizienz-Programm will Europas größter Autobauer seine Kosten deutlich senken.
Volkswagen will die Verhandlungen über das Milliarden-Sparprogramm nach Darstellung des Betriebsrates noch in diesem Jahr abschließen. "Unsere Verhandlungen mit dem Unternehmen sind auf der Zielgeraden", sagte Betriebsratschefin Daniela Cavallo am Mittwoch laut Mitteilung bei der Betriebsversammlung in Wolfsburg. "Wir wollen die Eckpunkte bis Jahresende festgelegt haben." Sie sei zuversichtlich, dass dies bis Weihnachten gelinge, sagte Cavallo.
Markenchef Thomas Schäfer kündigte auf der Versammlung eine erste konkrete Sparmaßnahme an: Der geplante Neubau des Entwicklungszentrums "Campus Sandkamp" werde gestrichen. Statt 800 Millionen Euro in den Neubau zu investieren, wolle man nun für 450 Millionen Euro bestehende Gebäude aufrüsten.
"Accelerate Forward" soll Umsatzrendite erhöhen
Das im Sommer angekündigte Performance-Programm "Accelerate Forward | Road to 6.5"soll die Kosten von Europas größtem Autobauer bis 2026 um zehn Milliarden Euro senken und die Umsatzrendite von zuletzt 3,4 auf 6,5 Prozent erhöhen. Seit Oktober wird mit dem Betriebsrat darüber verhandelt. Mit den Gesprächen zeigte sich Schäfer zufrieden: "Wir kommen gut voran." Wesentliche Teile seien bereits entschieden und würden umgesetzt.
Dabei werde es nicht ohne Stellenabbau gehen, sagte Schäfer. "Wir müssen bei Volkswagen künftig an vielen Ecken mit weniger Leuten auskommen." Als Sofortmaßnahme hatte er bereits einen Einstellungsstopp verhängt. Cavallo bekräftigte die "roten Linien" für die Verhandlungen: Es dürfe keine Einschnitte beim Tarif und bei der vereinbarten Beschäftigungssicherung bis 2029 geben. Als Möglichkeit zum Personalabbau nannte sie eine Ausweitung der Altersteilzeit.