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20.01.2021 | Automobilwirtschaft | Nachricht | Online-Artikel

Stellantis will Arbeitsplätze und Marken schützen

verfasst von: Christiane Köllner

2:30 Min. Lesedauer

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Carlos Tavares sieht die Fusion von PSA und FCA zum neuen Autokonzern Stellantis als "Schutzschild für Jobs". Der Stellantis-CEO sprach sich in seiner ersten Pressekonferenz gegen Werksschließungen aus. 

Die Fusion von Peugeot Société Anonyme (PSA) und Fiat Chrysler Automobiles (FCA) zum neuen Autokonzern Stellantis soll dazu beitragen, Arbeitsplätze, Werke und die 14 Marken zu erhalten, da jährliche Einsparungen in Milliardenhöhe erzielt werden. Das sagte Carlos Tavares, der am Dienstag das erste Mal in seiner Funktion als CEO von Stellantis in einer virtuellen Presskonferenz vor Journalisten getreten ist. 

Stellantis geht davon aus, dass es seine Größe und Skalenvorteile nutzen wird und strebt nach einer Anlaufphase jährliche Synergien von mehr als fünf Milliarden Euro an. Das soll durch intelligente Einkaufs- und Investitionsstrategien, die Optimierung der Antriebsstrang- und Plattformnutzung, die Anwendung modernster Forschungs- und Entwicklungsmethoden sowie Effizienz in der Fertigung erreicht werden. Diese Synergie-Schätzungen sehen keine Werksschließungen vor, die aus der Transaktion resultieren. Werksschließungen als Folge der Fusion werde es nicht geben, erklärte Tavares.

Fusion soll Jobs schützen

Die Fusion schafft ein "Schutzschild für Jobs“, so Tavares. So könnten Fabriken besser ausgelastet und bislang unrentable Modell aufgrund von Skaleneffekten in ein sinnvolles Geschäftsmodell überführt werden. Die Fusion würde einen größeren Absatz, eine höhere Effizienz und die Einführung neuer Modelle aufgrund niedrigerer Kosten durch gemeinsame Technologie ermöglichen, sagte er.

Allerdings gab er auch zu bedenken, dass die Fahrzeuge in Bezug auf Preis und Qualität wettbewerbsfähig sein müssen, und wenn die Ausgaben zu hoch werden, werden die Gewinnmargen sinken und es müssen möglicherweise andere Schritte unternommen werden, um die Kosten zu senken.

Die aktuellen 14 Marken – die von Jeep-SUVs über Fiat-Professional-Nutzfahrzeuge bis hin zu Luxuslimousinen von Maserati reichen – würden "einen starken Aktivposten für das Unternehmen darstellen", so Tavares. In einigen Fällen müsse noch an der Klärung der Markenidentität gearbeitet werden. Synergien in der Produktion sollen durch ein System von "Schwesterautos" erreicht werden, die Plattformen und Komponenten teilen.

39 elektrifizierte Fahrzeuge bis Ende 2021 

Stellantis verfügt bereits über eine starke Präsenz in drei Regionen – Europa, Nordamerika und Lateinamerika – sowie "unausgeschöpftes Potenzial" in Märkten wie China, Afrika, dem Nahen Osten, Ozeanien und Indien. Das Unternehmen unterhält Werke in mehr als 30 Ländern. Seine Chinastrategie stelle Stellantis gerade auf den Prüfstand, so Tavares. Weder PSA noch FCA setzen dort bislang große Stückzahlen ab. 

Während der Markt für Elektromobilität weiter wächst, kommt Stellantis derzeit auf 29 verfügbare elektrifizierte Modelle und plant die Einführung von zehn weiteren Fahrzeugen bis Ende dieses Jahres. Tavares kündigte zudem an, dass alle neuen Modelle, die bis 2025 eingeführt werden, einen elektrifizierten Antriebsstrang haben werden.

Die Fusion von PSA und FCA wurde vergangenen Samstag abgeschlossen, wodurch der viertgrößte Autohersteller der Welt entstand. Der Konzern hat seinen finanziellen Sitz in Amsterdam und beschäftigt weltweit 400.000 Mitarbeiter. Das neue Unternehmen ging diese Woche an den Börsen in Paris, Mailand und New York an den Start.

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