5. Background: Wandel des Arbeitsparadigmas

Das Kapitel untersucht die Ablösung des traditionellen Arbeitsparadigmas in industriellen Gesellschaften und die Entstehung eines neuen, post-industriellen Paradigmas. Es beginnt mit einer detaillierten Skizze der Struktur- und Entwicklungsannahmen des klassischen Arbeitsmodells, das durch hierarchische Arbeitsteilung, standardisierte Produktionsprozesse und eine strikte Trennung von Arbeit und Freizeit gekennzeichnet ist. Die Analyse zeigt, wie technischer Fortschritt und ökonomische Veränderungen zu einer tiefgreifenden Transformation der Arbeitswelt geführt haben. Ein zentraler Aspekt ist die organisatorische Dezentralisierung und Vernetzung von Unternehmen, die zu einer Auflösung der traditionellen Unternehmensgrenzen und einer neuen Beziehung zwischen Arbeit und Kapital führt. Die Einführung neuer Produktionskonzepte, wie sie von Horst Kern und Michael Schumann beschrieben werden, markiert einen entscheidenden Wandel in der Arbeitsorganisation. Diese Konzepte betonen die Autonomie und Flexibilität der Arbeitnehmer, die durch die Integration neuer Technologien und die Bildung autonomer Produktionszentren ermöglicht wird. Die neuen Produktionskonzepte führen zu einer Reprofessionalisierung der Industriearbeit und einer neuen Verteilung von Macht und Kontrolle innerhalb der Unternehmen. Das Kapitel schließt mit einem Ausblick auf die zukünftigen Herausforderungen und Entwicklungen im post-industriellen Paradigma, insbesondere im Hinblick auf die Balance zwischen Arbeit und Leben sowie die sich wandelnden Anforderungen an Bildung und Qualifizierung.