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27.05.2022 | Bank-IT | Schwerpunkt | Online-Artikel

Data Fabric beseitigt das Datenchaos in der Finanzbranche

verfasst von: Angelika Breinich-Schilly

3:30 Min. Lesedauer

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Daten gewähren Unternehmen einen umfassenden Blick auf ihre Kunden. Das setzt aber ein sauberes und barrierefreies Datenmanagement voraus. In der Finanzbranche moniert das Gros der Entscheider, häufig mit veralteten Daten arbeiten zu müssen. Eine Data Fabric kann für Abhilfe sorgen.

Getrennt voneinander arbeitende Systeme und Datenquellen sind für 98 Prozent der Entscheider im Finanzsektor ein Grund für Anwendungs- und Datensilos in ihrem Unternehmen. 63 Prozent der Führungskräfte arbeiten beispielsweise mit Daten, die bereits mehr als 24 Stunden alt sind. Bei einem Viertel (25 Prozent) sind diese sogar zwischen einem und drei Tagen alt. Weitere 17 Prozent müssen sogar bis zu einer Woche auf entscheidungsrelevante Informationen warten. 

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Data Engineering

Die Digitalisierung schafft eine stetig steigende Flut von Daten unterschiedlichster Art in Unternehmen, die in den Geschäfts- oder Produktionsprozessen an verschiedenen Stellen benötigt werden. Die Verfügbarkeit und Nutzbarkeit von Daten ist für die Steuerung eines Unternehmens auf verschiedenen Ebenen unentbehrlich.

Zu diesen Ergebnissen kommt eine Umfrage des Datenspezialisten Intersystems unter mehr als 550 Entscheidern aus der Finanzbranche in insgesamt zwölf Ländern. Der zufolge sind neun von zehn Teilnehmern nicht davon überzeugt, dass ihre Unternehmensdaten dabei helfen können, Entscheidungen zu treffen. Für 51 Prozent hat die Nutzung von Echtzeitdaten als technologische Herausforderung höchste Priorität. 44 Prozent der Befragten planen bereits die Entwicklung neuer Anwendungen.

Datenchaos verhindert 360-Grad-Blick auf den Kunden

Nicht auf Daten aus allen benötigten Quellen (33 Prozent) oder im erforderlichen Format (32 Prozent) zugreifen zu können, ist für viele der Führungskräfte ein großes Problem. Und über fehelnde Transparenz und mangelnden Überblick klagen 31 Prozent der Entscheider. All das erschwert den Finanzdienstleistern einen 360-Grad-Blick auf ihre Kunden, um diesen individuelle Services zu bieten (36 Prozent). 

"Im Finanzdienstleistungssektor werden täglich große Mengen von Daten verarbeitet. Diese sind der Schlüssel zu allem", erläutert Ann Kuelzow, Global Head of Financial Services bei Intersystems. Deshalb komme es für die Finanzdienstleister darauf an, einen Weg zu finden, um die Herausforderungen beim Zugriff auf Daten und ihrer Harmonisierung und Analyse zu bewältigen. Einen möglichen Lösungsweg hierfür biete Data Fabric als neuer Architekturansatz. 

Data Fabric ermöglicht nahtlosen Zugriff auf Daten

Unter Data Fabric versteht man grundsätzlich eine übergreifende Datenarchitektur, welche alle vorhandenen Daten so miteinander verbindet, dass sie nahtlos von Datenverwaltungsdiensten abgerufen und von Endnutzern oder Anwendungen genutzt werden können. Eine Data Fabric stellt [...] vielmehr einen ganzheitlicher Ansatz dar, der den nahtlosen Zugriff auf Daten unabhängig ihrer Quelle oder ursprünglichen Infrastruktur ermöglicht", definieren Malte Brettel, Thorsten Beule, Markus Rey und Nathalie Huber den Begriff im Buchkapitel "Monetarisierung von maschinengenerierten Onlinedaten – Branchenübergreifende Chancen und Herausforderungen" (Seite 111).

Unternehmen, die noch unterschiedliche physische Server sowie mehrere öffentliche und private Clouds nutzen, speicherten Daten häufg "unstrukturiert und in unterschiedlichen Formaten in einer Vielzahl von Datenbanken ab". Die Folge sind historisch gewachsene Datensilos und hohe Aufwände bei der Datenintegration. Laut der Springer-Autoren gehen Schätzungen davon aus, dass Datenexperten bereits heute drei Viertel ihrer Zeit mit anderen Aufgaben als der eigentlichen Datenanalyse verbringen. Wachsende  Datenmengen und -komplexität verstärkten diesen Trend noch.

"Investitionen in den Aufbau einer Data Fabric können dabei helfen, neue Anwendungsfälle durch Kundenintelligenz, das Internet der Dinge oder ganzheitlich integrierte Markt- und Risikoanalysen zu schaffen. Gleichzeitig reduziert die Data Fabric Komplexität durch Automatisierung und Workfow-Integration und hilft so, die digitale Transformation von Unternehmen zu beschleunigen", schreiben die Autoren.

Viele Führungskräfte wollen Data Fabric implementieren

Und bei den Betroffenen kommt dieser Lösungsweg offenbar auch an, wie die Studie belegt: 77 Prozent der befragten Führungskräfte ziehen die Implementierung einer Data Fabric in Betracht, um den Zugriff auf verteilte Daten zu vereinfachen, Anwendungs- und Datensilos miteinander zu verknüpfen und so den Zugang zu Informationen einfacher und schneller zu machen. 

Denn 35 Prozent der Studienteilnehmer benötigen den zeitnahen Zugriff auf verteilte Daten, um die Effizienz ihres Unternehmens zu steigern. Weitere 31 Prozent wollen ihn nutzen, um strategische Entscheidungen zu treffen. Mehr als ein Viertel der Führungskräfte (26 Prozent) sagt, dass Echtzeitdaten zur Verbesserung des unternehmensinternen Risiko- und Liquiditätsmanagements beitragen.

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