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30.01.2020 | Bank-IT | Schwerpunkt | Online-Artikel

KI und die Cloud bestimmen die Zukunft der Banken

verfasst von: Niccolò Garzelli

3 Min. Lesedauer

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Künstliche Intelligenz (KI) und Cloud Computing werden sich 2020 in der Bankenbranche durchsetzen, glaubt Bank-IT-Experte  Niccolò Garzelli. Nur mit ihnen können die Institute die sich verändernden Kundenerwartungen erfüllen.

Das neue Jahr geht für Banken genauso aufregend weiter, wie das alte geendet hat. Banken werden ihre Filialmodelle überdenken und noch mehr Technologie einsetzen müssen, um näher am Kunden zu sein. Die PSD2-Zahlungsrichtlinie ist zwar schon seit letztem Jahr in Kraft, doch wenn Banken das meiste aus Open Banking für sich herausholen möchten, sollten sie einen großen Schritt auf neue, agile Marktteilnehmer in diesem Bereich zugehen.

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KI vor dem Durchbruch


Während im vergangenen Jahr Finanzinstitute noch mit KI experimentiert haben, ist zu erwarten, dass Banken 2020 noch mehr in diese Technologie investieren werden, um mittelfristig Kosten zu senken und Betriebsabläufe zu optimieren. Die Einsatzmöglichkeiten von KI-Technologien sind vielfältig: Machine-Learning- und Deep-Learning-Algorithmen bringen das Potential, strategische Geschäftsanalysen zu vereinfachen und die Genauigkeit und Effizienz von Prognosen zu steigern. Gleichzeitig können so Geschäftsentscheidungen beschleunigt und Investitionen optimiert werden.

Ein weiterer Bereich, in dem KI immer häufiger zum Einsatz kommt, ist das Bargeld- und Asset-Management. Mit Unterstützung dieser Technologie können Banken beispielsweise sicherstellen, dass Bargeld verfügbar ist, wann immer es benötigt wird. Künstliche Intelligenz wird auch herangezogen, um Kundeneinsichten zu gewinnen, diese besser zu verstehen und personalisierte Angebote vorzuschlagen. Auf diese Weise gelingt eine noch persönlichere Kundenansprache, ohne den menschlichen Aspekt zu vernachlässigen.

Neue Bankmodelle rücken in den Fokus


Der Kosten- und Wettbewerbsdruck führt dazu, dass Banken sich auch mit Konkurrenten zusammenschließen und Partnerschaften eingehen werden. Es ist davon auszugehen, dass in diesem Jahr noch mehr geteilte White-Label-Filialen das Straßenbild prägen werden. Auf diese Weise können sich die Geldhäuser Kosten für Standorte und Ressourcen teilen, gleichzeitig aber die physische Präsenz aufrechterhalten und den Kunden die gewohnten Services bieten.

In der Bankfiliale der Zukunft wird auch Video-Banking eine immer größere Rolle spielen – insbesondere für Standorte in sehr abgelegenen Regionen, in denen der Zugang zu Finanzdienstleistungen eingeschränkt ist. Anstatt wenig besuchte Standorte, in denen das Betreiben einer Full-Service-Filiale nicht rentabel ist, zu schließen, könnten Bankkunden über Video-Tools persönliche Unterstützung und Beratung erhalten, ohne dass Personal vor Ort sein muss.

Banken adaptieren Cloud Computing


Cloud Computing ist inzwischen eine weit verbreitete Technologie in der IT und auch der Bankensektor öffnet sich dieser Entwicklung zunehmend. Denn Cloud Computing bietet Finanzinstituten in vielerlei Hinsicht Vorteile. Mittlerweile gibt es eine große Auswahl an Cloud Providern; durch den Wettbewerbsdruck sinken die Infrastrukturkosten für Banken. Zudem profitieren Finanzinstitute von einer widerstandsfähigen IT-Architektur der Anbieter, die rund um die Uhr verfügbar und vor Ausfällen geschützt ist.

Banken sind im Besitz Unmengen wertvoller Daten, die aufgrund der Größe am effizientesten in der Cloud verwaltet und analysiert werden können. Auch im Bereich Cyber Security ist Cloud Computing die sicherere Lösung – vor allem vor dem Hintergrund, dass viele Banken selbstverwaltete Legacy-Systeme nutzen.

Fazit: In den nächsten zwölf Monaten sehen sich Banken mit vielfältigen Veränderungen und Herausforderungen konfrontiert. Das gilt insbesondere im Hinblick auf die technologischen Entwicklungen und die sich schnell ändernden Erwartungen der Verbraucher an das ideale Erlebnis im Bereich Finanzdienstleistungen. Banken müssen aufgeschlossen sein gegenüber neuen Technologien und Marktteilnehmern. Die PSD2-Richtlinie ist in Europa zwar bereits in Kraft, doch gilt es für Banken in diesem Jahr noch einiges aufzuholen, damit ihnen Chancen nicht verwehrt bleiben. Wer Open Banking noch mehr nutzt und bereit ist, sich anzupassen, wird sich auch in einer wettbewerbsintensiven Branche behaupten können.

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