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19.07.2018 | Bank-IT | Schwerpunkt | Online-Artikel

Digitalisierung schafft Chancen für weibliche Führungskräfte

verfasst von: Barbara Bocks

3 Min. Lesedauer

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Mittlerweile erfüllen zwar die Aufsichtsräte der Dax-30-Unternehmen im Durchschnitt die gesetzliche Frauenquote. Aber gerade in Führungspositionen im operativen Geschäft sind Frauen, auch in der Finanzbranche, immer noch rar gesät. Und das sieht nur in einem Fachbereich besser aus.

Die Aufsichtsräte der 30 deutschen Dax-Firmen haben in diesem Jahr im Durchschnitt die gesetzliche Frauenquote in Höhe von 30 Prozent um 3,8 Prozent übertroffen. Im Vorjahr erreichten sie eine Quote von 31 Prozent. Ganz anders sieht das Bild allerdings in der Vorstandsetage und in den zwei Führungsebenen darunter aus. Das hat eine Studie des Personalberatung "Russell Reynolds Associates" herausgefunden, die am 25. Juni veröffentlicht wurde. Um auf einen Frauenanteil von 30 Prozent zu kommen, fehlen den Firmen im Dax momentan laut Berechnungen der Experten in den oberen drei Führungsebenen knapp 1.100 weibliche Top-Führungskräfte.

"Für qualifizierte Frauen, die ganz nach oben wollen, sind goldene Zeiten angebrochen. Es werden dringend weibliche Führungskräfte gesucht", sagt Jens-Thomas Pietralla, Leiter der Europäischen CEO & Board Praxisgruppe bei Russell Reynolds Associates. Und bislang gibt es mit Simone Bagel-Trah bei Henkel nur eine weibliche Aufsichtsratsvorsitzende im Club der 30.

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08.02.2017 | Originalartikel

Same same, but different: Eine Analyse des Humankapitals weiblicher und männlicher Aufsichtsräte in Deutschland

Der Beitrag untersucht die Frage, ob sich Frauen und Männer im Aufsichtsrat in ihrem Humankapital unterscheiden und somit durch Geschlechterdiversität die Voraussetzung für Wissens- und Fähigkeitenvielfalt gegeben ist. 

Auf Aufsichtsratsebene übertreffen die vier untersuchten Kreditinstitute Commerzbank, Deutsche Bank, Aareal Bank und Deutsche Pfandbriefbank den durchschnittlichen Frauenanteil der Dax-Konzerne mit 36,3 Prozent um 2,5 Prozent. Das ist das Ergebnis einer Exklusiv-Analyse für Springer Professional. "Aber auf den Führungsebenen 1 und 2 hinken sie dem Dax-30-Durchschnitt hinterher", sagt Thomas Tomkos, Leiter der deutschen CEO & Board Praxisgruppe bei Russell Reynolds Associates, gegenüber Springer Professional.

Der Anteil an Digitalisierungsexperten ist der Studie zufolge unter den neu gewählten Aufsichtsräten auf 20 Prozent gestiegen. Daher verfügt mittlerweile jedes zehnte Aufsichtsratsmitglied in den Dax-Konzernen über Digitalkompetenz. Frauen stellen mit einem Anteil von 48 Prozent inzwischen fast die Hälfte aller Digitalisierungsfachleute in diesen Firmen. Warum dies gerade hier der Fall ist, liegt laut Tomkos daran, dass "es in der progressiven IT-Branche, aus der die Digitalexpertinnen kommen, mehr erfahrene weibliche Führungskräfte gibt". Ein Beispiel ist die IT-Dienstleisterin Victoria Ossadnik, die seit April 2018 im Aufsichtsrat der Commerzbank und seit Anfang 2016 in dem Kontrollgremium von Linde sitzt. Die Deutsche Bank hat laut Tomkos seit dem Jahr 2017 zwei so genannte "Digital Directors" im Aufsichtsgremium. Eine davon ist Michele Trogni, eine britische IT- und Bank-Managerin, die seit Mai 2018 Teil des Aufsichtsrat der Deutschen Bank ist.

Unterschiedliche Digital-Strategien in der Bankenbranche

Im operativen Geschäft treiben deutsche Geldhäuser die Digitalisierung derzeit verstärkt voran und das mit sehr unterschiedlichen Strategien. Geldinstitute wie die Sparda-Bank Berlin haben sich bewusst gegen einen zentralen Digital-Verantwortlichen entschieden. "Bei uns wird in allen Abteilungen das Thema Digitalisierung mitgedacht. Wenn es digitale Lösungen gibt, die Prozesse vereinfachen, oder digitale Produkte, die für Kunden ein gutes Erlebnis sein können, versuchen wir sie zu integrieren", sagt Tobias Jacob Berten, Abteilungsleiter Corporate Branding des Instituts, in dem Artikel "Digitalisierung zieht an, kann aber auch frustrieren" der aktuellen September-Ausgabe des "Bankmagazin". 

Andere Geldhäuser wie die DKB setzen ähnlich wie einige Dax-Konzerne auf einen zentralen "Chief Digital Officer". Arnulf Keese, der zuvor unter anderem bei "Giropay" und "Paypal" tätig war, verantwortet seit Juli 2018 die digitalen Prozesse der Direktbank.

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