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08.09.2015 | Bank-IT | Schwerpunkt | Online-Artikel

Digitalisierung verdrängt klassisches Geschäft

verfasst von: Eva-Susanne Krah

2:30 Min. Lesedauer

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Der Innovationsdruck bei Banken und Sparkassen steigt. Die DZ Bank fühlt sich mit Paydirekt gut gerüstet. Trotzdem treibt sie weitere neue Projekte an.

"Die Digitalisierung ist für uns keine Bedrohung, sondern insbesondere auch eine Chance, die Kernprozesse einer Bank zu verbessern", sagt Thomas Ullrich, Vorstandsmitglied der DZ Bank. Er glaubt, dass den Kreditinstituten im digitalen Wettbewerb, der mittlerweile fast alle Bankgeschäfte erfasst hat, die "eigentliche Revolution" erst noch bevorsteht. Die Entwicklung der vergangenen Monate hat den Geldhäusern gezeigt: Nicht nur das Kreditgeschäft der Banken wird bedroht. Auch die Kontobeziehung als zentrale Schnittstelle zum Kunden und das bisherige angestammte Geschäft im Zahlungsverkehr stehen unter Beschuss, skizziert Ullrich. Die DZ Bank reagiert auf die Entwicklung mit einer verstärkten Innovationskultur. Derzeit befasst sich die DZ Bank Gruppe eigenen Angaben zufolge mit 70 verschiedenen Innovationsprojekten.

Paydirekt eröffnet neue Vertriebswege

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Im Rahmen des Kundenfokus 2020 arbeitet das Institut vor allem an der Verzahnung der Vertriebskanäle und am Ausbau der onlinefähigen Konten, auch im Hinblick auf die nahende Einführung des Online-Bezahlsystems Paydirekt. Ullrich registriert einen rasanten Anstieg der Freischaltung von Online-Konten. Paydirekt steht in der Pilotphase bei angeschlossenen Banken der Gruppe und soll zum Weihnachtsgeschäft 2015 den Kunden zur Verfügung stehen. In einem der nächsten Schritte soll die Internationalisierung des Online-Bezahlverfahrens vorangetrieben und laut Ullrich Paydirekt auch zur Vertriebsplattform für Ratenkredite, Versicherungs- und Bausparprodukte werden.

Die deutschen Sparkassen wollen hingegen frühestens 2016 mit Paydirekt starten. Die Begründung lieferte DSGV-Präsident Fahrenschon auf der "Handelsblatt"-Tagung "Banken im Umbruch" in Frankfurt am Main: „Wir legen allergrößten Wert auf Sicherheit und Qualität. Deshalb müssen die neuesten Verschlüsselungstechnologien eingesetzt und umfangreich getestet werden – auch um den Preis, dass das Zeit kostet“. DZ-Bank-Vorstandsmitglied Ullrich ist vom System überzeugt: "Sie können davon ausgehen, dass wir ein sicheres Verfahren an den Markt bringen werden." Hohe Datenschutzkompetenz von den Banken bei der Implementierung des neuen Bezahlsystems erwarten nicht nur die Retailkunden, sondern auch Handelspartner wie beispielsweise die Metro Gruppe. Man sei derzeit noch in preislichen und technischen Verhandlungen zu Paydirekt, sagte Robert Herzig, Head of Customer Payments & Finance bei Metro.

Auxmoney will Filialkontakt nutzen

Derweil erwägen Fintech-Pioniere wie die Crowdlending-Plattform Auxmoney, die Vertriebspower von Retailbanken mit Filialnetz für sich zu nutzen. Auxmoney-Mitgründer Philipp Kriependorf führt eigenen Angaben zufolge Gespräche mit Banken, um über das klassische Filialgeschäft neue Kunden zu gewinnen. Die Idee ist, dass diese Kreditnehmern einen Auxmoney-Kredit als Alternative anbieten, wenn eine zuvor angefragte Bank dem Darlehensnehmer keine Zusage erteilt.

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