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22.02.2018 | Bank-IT | Schwerpunkt | Online-Artikel

Innovation Labs arbeiten an der digitalen Bank

verfasst von: Barbara Bocks

3:30 Min. Lesedauer

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Sie sind unter anderem mit der Digitalfabrik und dem Main Incubator die Schwergewichte unter den deutschen Innovation Labs. Wie Deutsche Bank und Commerzbank ihre digitalen Innovationen pushen. Teil 2 der Serie.

Die Deutsche Bank setzt bei ihren Innovation Labs vor allem auf Internationalität. Die Innovationslabore in Berlin, Palo Alto, London und New York vernetzen Start-ups mit Entscheidungsträgern innerhalb der Deutschen Bank. In der Digitalfabrik arbeiten laut Angaben des Instituts mehr als 400 Softwareentwickler, IT- und Finanzfachleute aus 14 Ländern, daneben auch Mitarbeiter von jungen Technologieunternehmen aus der Finanz- und Versicherungsbranche. Fintech- und Insurtech-Unternehmen sind in über 40 Teams in ebenso vielen Projekten und Produkten aktiv. "Die Mitarbeiter der Kooperationspartner sind direkt in die Teams eingebunden", erklärt Michael Koch, Leiter der Digitalfabrik und Leiter Online & Mobile Banking bei der Deutschen Bank, gegenüber Springer Professional.

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Mit besonderem Fokus auf neue Kundengruppen beschäftigt sich ein Team von Spezialisten laut Koch auch an der Ausrichtung und Ausgestaltung der "Digitalbank", die Ende 2018 am Markt auftreten soll. "Hier arbeiten wir mit Hochdruck an einem attraktiven Angebot, zugeschnitten auf die Bedürfnisse der rund 22 Millionen so genannten ´Digital Natives´ und digital-affinen Kunden", erzählt Koch weiter.

Deutsche Bank öffnet API-Schnittstelle

Derzeit forciert die Deutsche Bank laut eigenen Angaben insbesondere den Aufbau ihres Plattform-Geschäfts, indem sie nach einjähriger Testphase ihre Schnittstelle dbAPI (Deutsche Bank Application Programming Interface) geöffnet hat. Die App "Finanzguru“ des Fintechs "Dwins“ ist Koch zufolge dafür ein erstes Beispiel. Sie erkenne durch die Verknüpfung mit dem Bankkonto beispielsweise bestehende Verträge und Abonnements und schlägt günstigere Alternativen vor. Stimmt der Nutzer zu, erledigt sie den Wechsel. "Gespräche mit interessierten Firmen laufen bereits", so Koch. 

In Kooperation mit dem Insurtech "Friendsurance" arbeitet das Kreditinstitut derzeit auch an einem eigenen digitalen Versicherungsmakler. Das zeige laut Koch, "dass im Rahmen des Plattformgedankens auch Versicherungsprodukte mehr in den digitalen Bankfokus rücken“.

Digitaler Campus als Motor für Innovationsideen

In der Commerzbank ist der Digital Campus der Motor der Digitalisierung und ein wichtiges Innovationzentrum. In agilen Teams treiben dort mehr als 1.000 Kollegen Digitalisierungsprojekte voran. Was die Mitarbeiter angeht, so setzt die Commerzbank in ihren digitalen Projekten nach eigenen Angaben auf eine Mischung aus erfahrenen und jungen Kollegen. "Wer mitmachen möchte und motiviert ist, am digitalen Wandel mitzuwirken, wurde beispielsweise über einen Aufruf im Intranet zu einer Bewerbung für die Journeys eingeladen“, heißt es in dem Artikel "Digitalisierung zieht an, kann aber auch frustrieren" der September-Ausgabe von "Bankmagazin" (Seite 53).

Die Commerzbank verfolgt bei ihrem Innovationsprozess über den Main Incubator laut Matthias Lais, Gründer und Geschäftsführer des Main Incubators, drei Ansätze:

  • strategische Investments in technologie-getriebene Start-ups,
  • die Entwicklung von Prototypen sowie
  • eine gut vernetzte und aktive Community.

"Zum einen fördern wir über strategische Investments in technologie-getriebene Startups und deren Dialog mit der Bank“, sagt Lais gegenüber Springer Professional. Main Incubator scannt den Markt nach neuen Trends und prüft, welche Technologien einen konkreten Mehrwert für die Commerzbank oder für ihre Kunden haben. "2018 sind wir mit dem zwölften Investment des Main Incubators, Lana Labs, bereits erfolgreich eine Kooperation mit einer Process Mining- Plattform eingegangen“, erklärt Lais weiter.

Main Incubator entwickelt Prototypen

Als Forschungs- und Entwicklungsabteilung der Commerzbank entwickelt Main Incubator vor allem Prototypen. "Wir treiben eine Idee bis zum MVP (Minimum Viable Product) voran und stellen dieses anschließend der Commerzbank vor“, erklärt Lais. Diese MVPs werden dann Lais zufolge zum Beispiel im Digital Campus geprüft, weiterentwickelt und in laufende Digitalisierungsprojekte eingebunden. Der Main Incubator hat sich neben der Blockchain unter anderem auch auf Themenfelder wie Biometrics, Cloud sowie Augmented und Mixed Reality spezialisiert.

Für eine gut vernetzte und aktive Community fördert der Main Incubator darüber hinaus über unterschiedliche Formate wie "Between the Towers“, Meetups sowie Hackathons den Austausch zwischen Start-ups und Vertretern aus Forschung und Industrie. Ein Beispiel dafür ist auch die Tochtergesellschaft "#openspace", über das Mittelständler mit Institutionen und Start-ups vernetzt werden sollen. Mittelfristig sollen Lais zufolge bis zu vier weitere regionale Standorte eröffnet werden, "zwei davon bereits im ersten Quartal 2018, in Stuttgart und in Köln“.

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