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17.09.2015 | Bank-IT | Schwerpunkt | Online-Artikel

Steht dem Zahlungsverkehr eine Revolution bevor?

verfasst von: Bianca Baulig

2:30 Min. Lesedauer

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Die Europäische Zentralbank erwägt die Einführung von Instant Payments. Damit sollen Zahlungstransaktionen beschleunigt werden. Für Banken birgt das Chancen, doch noch sind nicht alle Fragen geklärt.

Initiiert durch die Europäische Zentralbank (EZB) prüft das Euro Retail Payments Board (ERPB) derzeit die europaweite Einführung einer Instant-Payments-Plattform. Instant Payments sind Transaktionen, bei denen der Zahlungsempfänger innerhalb weniger Sekunden, nachdem der Zahler die Überweisung ausgelöst hat, über den vollen Betrag verfügen kann. Die elektronische Zahlungslösung, deren endgültiges technisches Verfahren noch diskutiert wird, soll 24 Stunden an sieben Tagen in der Woche verfügbar sein. Ihr Einsatz ist nicht nur im Online-Handel, sondern auch am stationären Point of Sale und im privaten Bereich bei Zahlungen von Person zu Person angedacht. Instant Payments könnten damit sowohl für Firmen- als auch Privatkunden möglich sein.

Der Konkurrenz entgegentreten 

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„Instant Payments sind eine große Chance für Banken. Sie sollten sie nicht links liegen lassen“, sagte Hans-Rainer van den Berg, Gründer und Vorstand der van den Berg AG und 1. Vorsitzender des Arbeitskreises Sepa, Instant Payments & Crypto Currencies des Bitkom, anlässlich eines Workshops in Frankfurt am Main. Schließlich wachse für Geldhäuser die Konkurrenz durch Nicht-Banken, die sich ebenfalls um das Konto und die Transaktionen der Privatkunden bemühen. 

Eine Frage, die derzeit im ERPB diskutiert wird, betrifft laut van den Berg die Sicherheit. Er sieht große Chancen für Applikationen, die von den Banken zur Verfügung gestellt werden. Institute könnten dabei noch Einfluss auf die Infrastruktur nehmen. Darin sieht Thomas Egner, Head of Business Development Group Banking Operations bei der Commerzbank, jedoch auch ein Problem für die Geldhäuser. Schließlich müssten sie ihre IT-Architektur für den Einsatz von Instant Payments anpassen. „Die finanziellen Ressourcen sind leider nicht so groß wie die Menge an Themen, die auf der Agenda der Kreditinstitute stehen“, machte er deutlich. Weitere Fragen aus Bankensicht sind für Egner der Umgang mit Marktregulierungen, zum Beispiel der Geldwäsche-Verordnung, das Betragslimit, das transferiert werden kann, und welche Zahlungsart sich am besten eignet. Hier tendiert der ERPB laut van den Berg zur Überweisung.

Dass die Banken den Trend zur Digitalisierung im Zahlungsverkehr nicht verschlafen, beweist die DZ Bank. Sie arbeitet aktuell an der Einführung des Online-Bezahlsystems Paydirekt. Wie Bankmagazin-Redakteurin Eva-Susanne Krah im Beitrag „Digitalisierung verdrängt klassisches Geschäft“ schreibt, soll Paydirekt den Kunden der Gruppe voraussichtlich zum Weihnachtsgeschäft 2015 zur Verfügung stehen. In einem der nächsten Schritte plant die DZ Bank zudem die Internationalisierung des Bezahlverfahrens. Allerdings ist es im Gegensatz zu Instant Payments rein online basiert.

Mehr zum Thema neue Bezahlverfahren lesen Sie auch in der Titelgeschichte der Oktoberausgabe von Bankmagazin, die ab Ende September auf Springer für Professionals verfügbar ist.

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