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05.03.2018 | Bank-IT | Schwerpunkt | Online-Artikel

Sparkassen gehen für digitale Innovationen viele Wege

verfasst von: Barbara Bocks

3:30 Min. Lesedauer

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Auch wenn die Entwicklung der Smartphone-App "Yomo" derzeit ausgebremst wird, arbeiten die Sparkassen bereits an anderen digitalen Produkten. Und im Gegensatz zu "Yomo" sind diese auch schon im Einsatz. Teil drei der Serie über die Innovation Labs deutscher Geldhäuser.

In der Sparkassen-Finanzgruppe laufen mehrere Innovationsprozesse parallel ab, zentral über den "Sparkassen Innovation Hub“ und dezentral über Labs und Initiativen einzelner Institute wie der Hamburger Sparkasse (Haspa). Im zentralen "Sparkassen Innovation Hub" arbeiten derzeit 25 Personen. Darunter sind Entwickler, UX-Designer, Business Developer, Product Owner und Scrum Master für die agile Produktentwicklung. "Ideen für neue Produkte und Services werden in zwei bis sechs Wochen erarbeitet und mit Endkunden getestet“, sagt Jens Rieken, Leiter des Sparkassen Innovation Hub gegenüber Springer Professional.

Außerdem organisiert das Team um Rieken unter anderem den jährlich stattfindenden Hackathon "Symbioticon“. Der erste fand im Jahr 2016 während des FI-Forums in Frankfurt statt. Dabei ist beispielsweise die Idee der "Knax Elternbank“-App entstanden. Mit dieser App, die der Sparkassenverlag weiterentwickelt hat, können vier- bis siebenjährige Kinder ihr Taschengeld auf das Smartphone ihrer Eltern einzahlen. "Die App ist derzeit für angemeldete Testkunden verfügbar und soll zeitnah frei nutzbar sein“, sagt Rieken. Und auch die anderen Gewinner-Themen aus dem Hackathon werden aktuell bearbeitet. Der diesjährige Hackathon im November 2018 soll um einen Bereich für Networking und Vorträge im Rahmen des FI-Forums ergänzt werden.

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Eine Sparkasse, die sich im Innovationsbereich stark engagiert, ist die Haspa. Zwar hat das Geldinstitut am 23. Februar 2018 die Einführung von „Yomo“, einer Smartphone-App für mobile Geldgeschäfte, vorerst abgesagt. Die norddeutsche Sparkasse will aber bis 2020 insgesamt rund 25 Millionen Euro in zusätzliche digitale Angebote investieren. Dazu zählt auch das hauseigene Innovation Lab "Haspa Next“. Das Innovationslabor wurde im Frühjahr 2017 ins Leben gerufen und konzentriert sich laut Angaben des Instituts auf Innovationsprojekte, die inhaltlich und organisatorisch außerhalb des Kerngeschäfts liegen. Das Lab-Team besteht laut Angaben der Haspa aus Experten aller zentralen Digital-Bereiche, von der Entwicklung über die Daten-Analyse bis zum Content-Marketing.

Bald gibt es einen "digitalen Beraterfinder"

Als erstes Produkt aus dem Lab ging im vergangenen Jahr die App "Aino“ als Weiterentwicklung von "Heute in Hamburg" auf den Markt. Die derzeit aktiven 50.000 Nutzer informiert die App laut Angaben der Sparkasse unter anderem mit lokalisierten und individualisierten Freizeit- und Lifestyle-Tipps. Auch die App "Kiekmo“ ist in diesem Lab entstanden und bietet den Nutzern laut Angaben der Haspa Nachrichten und Geschichten aus dem Stadtteil sowie einen kostenlosen Schließfachservice in den Filialen. In Kürze will das Institut seinen Kunden laut eigenen Angaben über "einen digitalen Beraterfinder“ ermöglichen, sich den persönlichen Wunsch-Berater anhand Vita und Foto selbst auszusuchen.

Außerdem ist die Haspa im Firmenkundengeschäft an drei Acceleratoren beteiligt, darunter am "Next Media Accelerator" der Deutschen Presseagentur. Harald Vogelsang, Vorstandssprecher der Haspa, erklärt die Gründe dafür: "Mit unseren Start-up-Beschleunigern für innovative Geschäftsmodelle in Hamburger Wachstumsbranchen bringen wir etablierte Unternehmen mit innovativen Start-ups zusammen, um gemeinsam neue Produkte und Services zu entwickeln. Das Interesse auf beiden Seiten ist groß".

Innovationen in die Breite zu bringen ist schwierig

Dass die Zusammenarbeit gerade mit Fintechs für die Sparkassen gut verlaufen kann, davon ist Springer-Autor Jürgen Wannhoff, Vizepräsident des Vorstandes Sparkassenverband Westfalen-Lippe, überzeugt: "Sparkassen haben schon viel von Fintechs gelernt und werden sicher auch künftig weiter von ihnen lernen". Sparkassen sind ihm zufolge aber auch überzeugt von einer gemeinsamen Zukunft mit ihren Kunden. "Denn zwischen der Entwicklung von Innovationen und dem erfolgreichen Angebot im Breitengeschäft ist es ein großer Schritt", erklärt er im zweiten Kapitel des Buchs "Neue Erlösquellen oder Konsolidierung? – Geschäftsmodelle der Banken und Sparkassen auf dem Prüfstand" (Seite 46). Sparkassen haben aus seiner Sicht viel bessere Chancen als Fintechs, Innovationen mit der Kraft ihrer Marke und dem hohen Kundenvertrauen im Markt umzusetzen.

Lesen Sie auch:
Übersichtsartikel zu Innovation Labs im Bankenbereich
Teil 1: Wie Volks- und Raiffeisenbanken Innovation vorantreiben
Teil 2: Innovation Labs arbeiten an der digitalen Bank

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