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19.03.2015 | Bank-IT | Schwerpunkt | Online-Artikel

Luft bei Bezahlsystemen wird dünner

verfasst von: Eva-Susanne Krah

2:30 Min. Lesedauer

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Bezahlen durch Gesichtserkennung oder per Facebook-App wird Realität. Was Banken von der Cebit lernen können.

Die diesjährige Computer-Fachmesse Cebit in Hannover wirkt als Startrampe für Online-Bezahlsysteme neuer Anbieter. Kreditinstitute müssen sich auf ein zunehmendes Tempo einstellen, wollen sie mit ihrem ureigensten Geschäft bei der Digitalisierung mitspielen. Immerhin sind laut der Fraunhofer-Studie Bank & Zukunft 2014 69 Prozent der deutschen Geldinstitute mit dem Ausbau ihrer digitalen Geschäftsmodelle beschäftigt. 

Doch die Betreiber sozialer Netzwerke ziehen nach: So kündigte beispielsweise der Social-Media-Dienst Facebook gerade die Einführung einer neuen Bezahlfunktion an. Mit ihr sollen zunächst die US-Nutzer der sozialen Plattform Geld an ihre Freunde transferieren können. Geplant ist. den Dienst in den nächsten Monaten für den Desktop und die mobilen Applikationen des Facebook-Messengers für die Betriebssysteme Android und Apple iOS zu starten. Um eine Geldtransaktion in Gang zu setzen, muss eine guthabenbasierte Kreditkarte von Mastercard oder Visa vorhanden sein. Außerdem müssen die Kartendaten im Facebook-Konto des Nutzers hinterlegt sein. Die eigentliche Transaktion wird per Mausklick über einen Dollar-Button auf der App gestartet. Facebook könnte mit der Anwendung Google Wallet Konkurrenz machen. Knapp 1,4 Milliarden aktive Facebook-Mitglieder sowie der Kurzmitteilungsdienst Whatsapp mit mehr als 700 Millionen Nutzern bieten ein großes Potenzial. Transaktionsgebühren sollen nach Informationen aus der Branche nicht anfallen – anders als bei Paypal.

Bezahlen mit einem Lächeln

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Bei einem weiteren neuen Bezahlmodell sollen Nutzer sich statt mit Passwörtern, Geheimzahlen oder dem Eintippen von Bankverbindungen künftig einfach per Foto über die Kamera des Smartphones authentifizieren können. "Pay To Smile" – Bezahlen mit einem Lächeln, verspricht der Chef des chinesischen IT-Konzerns Alibaba und Herausgeber des Online-Bezahldienstes Alipay, Jack Ma. Basis der Methode ist die biometrische Gesichtserkennung. Die App soll zunächst nur in China an den Start gehen.

Den Banken dicht auf den Fersen

Ulrich Dietz, Vorstandsvorsitzender der GFT Group, sieht verschärfte Konkurrenz durch solche neuen Technologien: "Der Wettbewerb wird stetig härter. Apple Pay, Google Wallet, Samsung Pay, Lösungen verschiedener Mobilfunkanbieter – alle diese Anbieter wollen ein Stück vom Kuchen abhaben, der bis vor ein paar Jahren allein den Banken gehörte." Dass einige der Lösungen in Deutschland noch nicht verfügbar seien, bedeute nicht mehr als einen Aufschub. "Die Luft wird für Banken immer dünner", stellt Dietz fest. Sein Unternehmen ist selbst in Italien mit einer digitalen Geldbörse, der Jiffy-App, an den Start gegangen. Sie wurde in Zusammenarbeit mit dem Zahlungsverkehrsdienstleister Sia entwickelt und basiert auf dem Sepa-Verfahren.

Gerrit Seidel, Vorstand des Online-Zahlungsanbieters Sofort AG, betont im Bankmagazin-Beitrag von Anja Kühner (Ausgabe 3/2013, Seite 34-37), dass jeder der neuen Player Ideen habe, wie seine Bedürfnisse als Payment-System umgesetzt werden können. Doch nur wenn sich die Marktteilnehmer koordinierten, werde eine Lösung auch ausreichende Relevanz im Markt erreichen.

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