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05.07.2021 | Bank-IT | Infografik | Online-Artikel

Die Transformation im Risikomanagement der Banken lahmt

verfasst von: Angelika Breinich-Schilly

3 Min. Lesedauer

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Wie schnell der digitale Wandel voranschreitet, haben die vergangenen Monate gezeigt: Im Bankensektor hat die Pandemie die Transformation im Hinblick auf Prozesse und Kundenmanagement enorm beschleunigt. Nur beim Risikomanagement hinken viele Institute hinterher, so eine Studie.

Die Covid-19-Pandemie verändert das digitale Nutzungsverhalten deutscher Bankkunden grundlegend. Angesichts des Virus neu adaptierte Gewohnheiten werden beibehalten, alte Verhaltensmuster über Bord geworfen. So hat der bislang eher stationär orientierte Kunde inzwischen eine Bank ohne Filiale sowie neue, digitale Zahlungsvorgänge kennen- und schätzen gelernt. Ein Boom von Kartenzahlungen und digitalen Wallets, die Expansion digitaler Kanäle und eine massive Steigerung der Nutzungszahlen im Online Banking waren die Folge", erläuterte im Frühjahr das Beratungshaus Zeb die Veränderungen in der Finanzbranche.

Eine aktuelle globale Studie der Financial-Times-Tochter Longitude und dem Lösungsanbieter SAS hat nun gezeigt, dass die Corona-Pandemie sogar als stärkerer Treiber des digitalen Wandels in den Häusern wirkt als regulatorische Vorgaben. Allerdings ergab die Umfrage auch, dass die Institute vor allem bei der Anpassung ihres Risikomanagements vor großen Herausforderungen stehen. 

Modernisierung ist wichtigste Aufgaben in Banken

Für die Erhebung "From Crisis to Opportunity: Redefining Risk Management" wurden insgesamt 300 Senior Executives bei Banken in 24 Ländern befragt. Zudem flossen Informationen aus umfangreichen Interviews mit den Chief Risk Officers (CROs) von fünf großen multinationalen Banken, darunter Wells Fargo und Société Générale, in die Analyse ein. Eine Übersicht der wichtigsten Handlungsfelder gibt folgende Tabelle: 

Handlungsfeld

Ergebnisse

Modernisierung als Top-Priorität

54 Prozent der Befragten geben an, dass sie in den nächsten zwei Jahren eine Erneuerung ihrer Risikomodellierung planen. 52 Prozent sagen, dass die Pandemie ihre Modernisierungspläne beschleunigt habe.

Automatisierung im Rückstand

Zehn Prozent der Banken haben ihr Risikomanagement bereits weitgehend automatisiert. Nur sechs Prozent der Befragten hat große Teile der Prozesse zur Risikomodellierung vollständig automatisiert. Dieser Mangel an Automatisierung schränkt die Finanzinstitute bei der Vorhersage von Trends oder bei der Verbesserung ihrer Entscheidungsfindung in sämtlichen Geschäftsbereichen ein.

Maximale Investition in Cloud und Analytics

In den kommenden zwölf Monaten wollen die Befragten vor allem in Cloud-Bereitstellung (67 Prozent) und Datenanalysetools (59 Prozent) investieren.

Quelle: SAS-Longitude-Studie

In der Analyse wurde eine Untergruppe der Umfrageteilnehmer identifiziert: 20 Prozent haben demnach einen höheren Reifegrad im Risikomanagement als der Rest der untersuchten Stichprobe. Diese sogenannten Risk Management Leader erstellen häufiger automatisierte Risikomodelle und nutzen moderne Prozesse und Tools wie Szenarioanalysen, ein integriertes Bilanzmanagement oder Modeling-as-a-Service. 

Diese Vorreiter ziehen laut Studie bereits langfristige Vorteile aus ihren Investitionen in die Risikotechnologie. Sie seien unter anderem in der Lage, Vorhersagen weiter im Voraus zu treffen und Stresstests schneller durchzuführen. Verglichen mit den anderen Befragten melden sie zudem eine bessere Performance in mehreren operativen Kernbereichen.

Automatisiertes Risikomanagement schafft Wettbewerbsvorteile

Im Detail sehen sehen 73 Prozent der Untergruppe in ihrem Prozess zur Risikomodellierung einen Wettbewerbsvorteil. In der Gesamtgruppe geben dies 47 Prozent an. Weitere 37 Prozent der Vorreiter schätzen die Genauigkeit ihrer Gewinn- und Verlustprognosen als sehr hoch ein. In der Gesamtgruppe sagen das nur 14 Prozent. Und 44 Prozent der Risk Management Leader sind in der Lage, Bilanzprognosen für mindestens drei Jahre im Voraus zu erstellen. In der gesamten Stichprobe können das lediglich 19 Prozent. Und 78 Prozent der Untergruppe geben an, dass ihre Bank bereits regulatorische Stresstests in die Geschäftsplanung eingebunden hat. In der Gesamtbetrachtung sagen das nur 45 Prozent.

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