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12.05.2020 | Bank-IT | Schwerpunkt | Online-Artikel

Sparkassen automatisieren die gewerbliche Finanzierung

verfasst von: Fabian Scholz

2:30 Min. Lesedauer

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Sparkassen können neuerdings ihren Geschäfts- und Gewerbekunden Online-Finanzierungen fallabschließend anbieten. Wie die Institute von einer automatisierten Bearbeitung von Kreditanträgen profitieren, erläutert Gastautor Fabian Scholz.

Geschäfts- und Gewerbekunden müssen immer wieder auf veränderte Markt- und Auftragslagen reagieren. Mal muss eine zusätzliche Maschine angeschafft, mal die Werkstatt oder das Ladenlokal modernisiert werden. Oder es gilt, einen Liquiditätsengpass zu überbrücken. Dann beginnt die zeitintensive Suche nach passenden Finanzierungsmöglichkeiten und die nicht weniger aufwändige Antragstellung. Um diese Prozesse sowohl für die Gewerbekunden als auch für die Institute zu vereinfachen und zu beschleunigen, erweitern die Sparkassen ihr digitales Angebot für gewerbliche Kunden für den fallabschließenden Verkauf von Kreditprodukten über ihren Internet-Auftritt.

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Mögliche Reaktionen der Regionalbanken auf die veränderten Rahmenbedingungen

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Die hierfür nötige IT-Lösung setzt auf dem Gesamtbanksystem "OSPlus" auf und wurde von der Finanz Informatik (FI), dem zentralen IT-Dienstleister der Sparkassen-Finanzgruppe entwickelt. Damit erhalten Gewerbekunden der Gruppe, zu der insgesamt 378 Institute, sechs Landesbanken, acht Landesbausparkassen und weitere Finanzdienstleister gehören, erstmalig die Möglichkeit, ihr Investitions- und Kontokorrentkreditanliegen in der Internet-Filiale einzureichen. 

Individuelle Zinsermittlung

Über ihren Online-Banking-Zugang stellen die Gewerbekunden ihren Darlehensantrag unter Angabe von Wunschraten und -laufzeiten. Die Lösung überprüft, ob die Voraussetzungen für das Gewähren des Kredits erfüllt sind und ermittelt auf Grundlage eines im System hinterlegten Produktbaukastens den risikoadjustierten Zins. 

Zur Prüfroutine gehört beispielsweise, ob der Kreditnehmer einer zulässigen Personengruppe angehört, bei ihm noch weitere Finanzierungsvorgänge offen sind oder negative Personenmerkmale vorliegen. Eine weitere Voraussetzung für den Abschluss von Investitions- und Kontokorrentkredite ist, dass der Bestandskunde über eine ausreichende Aktivlinie oder einen ausreichend freien Standard-Rahmenkredit verfügt. Optional wird auch eine Schufa-Abfrage durchgeführt und die führende Bonität als mögliches Ausschlussmerkmal berücksichtigt. 

Nach erfolgreicher Prüfung unterbreitet die Lösung ein vollständiges Angebot und stellt alle Vertragsunterlagen sowie ein Autorisierungsverfahren zur Verfügung, welche für einen verbindlichen Online-Vertragsabschluss notwendig sind. Für den Abschluss des Vertrags sowie die Auszahlung benötigen die Kunden dann noch eine TAN-Nummer. Der fertige Darlehensvertrag wird anschließend im Elektronischen Postfach abgelegt. 

Nutzen Bestandskunden ohne ausreichende freie Aktivlinie oder ohne einen Rahmenkredit, Neukunden oder Kunden ohne Online-Banking-Zugang die Kreditprozesse, können diese ebenso ihren Kreditwunsch sowie Daten zur Kapitaldienstfähigkeit erfassen. Der Vorgang wird dann im Anschluss zur weiteren Bearbeitung an die Sparkasse geleitet.

Gleiche Prozesse für Firmenkunden und Berater 

Die Unternehmenskunden greifen dabei auf die gleichen Prozesse zu wie die Kundenberater in der Filiale. FI stellt hierfür über das Vertriebsfrontend "OSPlus_neo" die entsprechenden Geschäftsprozesse bereit. Diese basieren auf der "Vertriebsstrategie der Zukunft Firmenkunden (VdZ FK) Online-Kredit". Mit diesem Projekt wollen die Sparkassen, Regionalverbände und Verbundpartner unter Federführung des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV) die das Firmenkundengeschäft in der digitalen Welt vorantreiben. 

Die Institute profitieren durch die regelbasierten gewerblichen Finanzierungsprozesse auch in der Filiale von einer höheren Flexibilität bei der Bearbeitung von Kreditanträgen. Denn auch die Mitarbeiter vor Ort, die nicht primär mit der Betreuung gewerblicher Kunden betraut sind, können durch die standardisierten Prozesse solche Anträge fallabschließend bearbeiten. 

Der Online-Kreditprozess soll Bedürfnisse der Gewerbekunden nach einfachen Prozessen, einem hohen Benutzerkomfort, schneller Verfügbarkeit und der Unabhängigkeit von Filial-Öffnungszeiten abdecken. 
 

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