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09.04.2015 | Bankausbildung | Schwerpunkt | Online-Artikel

Noch weniger Jobs bei deutschen Banken

verfasst von: Eva-Susanne Krah

2 Min. Lesedauer

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Die Banken sind weiter auf Sparkurs. Das macht sich auch auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar.

Deutsche Finanzinstitute sehen bei der Personalentwicklung deutlich pessimistischer in die Zukunft als der europäische Durchschnitt. 35 Prozent der Geldhäuser rechnen mit einer Verschlechterung ihrer Geschäftslage, europaweit sind es nur 16 Prozent. Fast jedes zweite Kreditinstitut in Deutschland plant, dieses Jahr die Zahl der Mitarbeiter zu reduzieren. Nur 21 Prozent wollen neues Personal einstellen. Das zeigen Ergebnisse einer Umfrage zum „European Banking Barometer 2015“ der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young (EY), an der 50 deutsche Kreditinstitute teilgenommen haben.

Sparkurs beim Personal

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Hauptgrund für die schlechte wirtschaftliche Situation der Finanzhäuser ist das historisch niedrige Zinsniveau, das die Zinserträge der Institute stark reduziert. Zudem belasten hohe regulatorische Anforderungen an das Eigenkapital und die Risikovorsorge die Gewinnmargen der Banken. Aber auch die starke Konzentration auf den Shareholder Value sorgt für einen renditeorientierten Dreh an der Kostenschraube. Viele Institute müssen daher in erheblichem Umfang Ausgaben reduzieren. Dazu bauen sie insbesondere Personal ab, weil hier mehr als die Hälfte der operativen Kosten anfällt. Dirk Müller-Tronnier, Leiter Banking & Capital Markets bei EY, merkt dazu an, dass „angesichts des Drucks, den Aufsichtsbehörden und Aktionäre auf die Banken ausüben", weitere Stellenkürzungen realistisch seien. Diese werden vor allem das Retail Banking und das Firmenkundengeschäft betreffen, aber auch IT und Verwaltung. Die verbleibenden Bankmitarbeiter können zumindest mit einem leichten Gehaltsanstieg rechnen: 29 Prozent der Banken wollen die Gesamtvergütung ihres Personals erhöhen.

Für den Stellenabbau gibt es bei mancher Bank noch andere Gründe als das Zinsniveau, zum Beispiel den wachsenden Marktdruck durch Fintechs und der digitale Wandel in der Branche. Beides führt dazu, dass Kreditinstitute sich über neue Geschäftsmodelle und zeitgemäße Filialkonzepte Gedanken machen müssen. Damit ist häufig auch ein Stellenabbau verbunden, wie die BANKMAGAZIN-Chefredakteurin Stefanie Hüthig in einem Titelbeitrag "Viel mehr als ein Projekt" (Ausgabe 10/2014, Seite 12-21) mit Blick auf die Konzepte verschiedener Bankhäuser schreibt. So sollen beispielsweise bei der Hypovereinsbank (HVB) durch den Umbau des Filialnetzes knapp 1.500 Vollzeitstellen verloren gegangen sein.

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