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08.05.2025 | Bankenaufsicht | Nachricht | Nachrichten

Bafin warnt vor neuen Finanzmarktrisiken

verfasst von: dpa, Angelika Breinich-Schilly

2 Min. Lesedauer

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Trotz der Stabilität der Finanzbranche warnt die Bafin vor neuen Rückschlägen an den Märkten - mit möglichen systemweiten Auswirkungen. Auch menschliche Fehler bei Geschäftsentscheidungen sieht die Aufsichtbehörde kritisch.

Die Turbulenzen an den Finanzmärkten infolge der US-Zollpolitik sind nach Einschätzung der Finanzaufsicht Bafin nicht ausgestanden. "Es besteht ein erhebliches Potenzial für weitere Rückschläge an den Märkten. Für Rückschläge, die möglicherweise systemweite Auswirkungen haben könnten", sagte Bafin-Präsident Mark Branson anlässlich der Jahrespressekonferenz in Frankfurt. Die Unsicherheit ist und bleibe "extrem hoch". 

Es könne nicht ausgeschlossen werden, "dass sich Probleme im Nichtbankensektor auf die Banken auswirken, nur weil wir die Turbulenzen bis jetzt gut überstanden haben", warnte Branson. Zumal zusätzlich die Erträge aus dem Zinsgeschäft wieder sinken und die Risiken steigen, dass Firmen in die Pleite rutschen und Kredite nicht mehr zurückzahlen können. 

Banken gut aufgestellt

Grundsätzlich sieht die Bafin die Unternehmen des Finanzsektors derzeit gut aufgestellt - auch dank solider Regulierung. Branson plädierte jedoch erneut für Augenmaß bei den Vorgaben für die Branche. So seien aus Sicht der Bafin einige Leitlinien der Europäischen Bankenaufsicht EBA für kleine Banken "zu granular", zum Beispiel die neuen ESG-Leitlinien zu den Themenbereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung. Daher werde die Bafin diese Leitlinien in Deutschland nicht vollständig umsetzen. Branson betonte: "Den Kampf gegen den Klimawandel werden wir nicht mit Berichten von Kleinbanken gewinnen."

Allerdings müssen im aktuellen wechselhaften Umfeld die Unternehmen des Finanzsektors "kompetent geführt werden", so Branson. In der jüngeren Vergangenheit seien einige kleine Banken, Versicherer oder Fondsgesellschaften in Schieflage geraten. Die Ursache liege allerdings weniger in der schwachen Wirtschaftslage, sondern in den Geschäften, deren Risiken die Institute nicht verstanden hätten. Diese hätten sich zum Teil "weit weg von ihrem Kerngeschäft" bewegt, kristisierte der Bafin-Chef mit Blick auf Geschäftsführung und Aufsichtsorgane der Unternehmen. 

Aufsicht muss sich auch mit dem "Faktor Mensch" befassen

Vor allem bei kleineren Unternehmen bestehe eine große Gefahr, dass einzelne Führungspersonen die Entwicklung dominierten. "Von der Qualifikation dieser Personen hängt dann oft ab, ob ein Unternehmen stabil bleibt oder saniert werden muss." Die Aufsichtsbehörde müsse daher nicht nur quantitative Bilanz- und Risikoanalysen auswerten, sondern auch "mit dem Faktor Mensch auseinandersetzen". 

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