Skip to main content

02.10.2014 | Bankenaufsicht | Schwerpunkt | Online-Artikel

Finanzkarrieren sind selten weiblich

verfasst von: Eva-Susanne Krah

2 Min. Lesedauer

Aktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.

search-config
print
DRUCKEN
insite
SUCHEN
loading …

Gleichstellung hat auch im Finanzsektor noch Nachholbedarf. Warum weibliche Finanzexperten bei Karriere und Gehalt zurückliegen, zeigt eine aktuelle Umfrage des Karrierenetzwerks E-Financial Careers.

Man sollte meinen, die Diskussion um die Gleichstellung und das so genannte Diversity-Prinzip hätten bewirkt, dass männliche wie weibliche Karrieren inzwischen annähernd gleich laufen. Doch gerade im Finanzsektor gibt es nach wie vor Divergenzen bei Karriereschritten oder der Höhe des Gehalts. Nur 21 Prozent von knapp 5.000 weltweit befragten Finanzexperten, davon 263 in Deutschland, sind in der Studie beispielsweise der Meinung, dass Frauen und Männer in Führungspositionen gleichmäßig vertreten sind. Und sechs von zehn Umfrageteilnehmern geben an, dass männliche Finanzprofis bei ihren Gehaltsverhandlungen grundsätzlich besser abschneiden als ihre weiblichen Kollegen, weil sie schlicht mehr Verhandlungsgeschick beweisen. In den meisten anderen Finanzmärkten, beispielsweise in den USA, Australien, Großbritannien oder im Fernen Osten gab die Mehrheit der Befragten dagegen an, dass beide Geschlechter gleich pfiffig verhandeln, wenn es um die Bezahlung in ihrem Job geht.

Keine Altersdiskriminierung

Weitere Artikel zum Thema

Besser sieht es beim Thema Diskriminierung aus: Dieses Problem scheint in Deutschland so gut wie keine Rolle zu spielen. 90 Prozent der deutschen Finanzexperten sehen die Vielfalt am Arbeitsplatz (Diversität) innerhalb ihrer Belegschaft fest verankert. Nur 17 Prozent der Finanzexperten haben das Gefühl, sie würden als Mitarbeiter ab einem Alter von über 50 Jahren benachteiligt oder gar diskriminiert. Auch als ältere Mitarbeiter wähnen sie sich auf dem Arbeitsmarkt sicher. Die Hälfte der Umfrageteilnehmer ist überzeugt, dass sie hierzulande noch einmal eine Neuanstellung finden würde.

Gemischte Teams als Wettbewerbsvorteil

Modernes Diversity Management, das den Ausgleich der Geschlechter in Karrieren untermauert, zeigt vor allem, dass gerade gemischte Teams mit Frauen in Führungspositionen innovativer, leistungsfähiger und motivierter sind. "Unternehmen, die an der Spitze gemischte Teams haben, erbringen messbar bessere Resultate", führt die Springer-Autorin Claudia Nielsen dazu im Buchbeitrag "Mit Geschlechterbalance wettbewerbsfähiger" des Bands "Wettlauf um die Frauen" von Helmut Muthers an. Anhand von Beispielen aus der Schweizer Finanzbranche legt sie dar, dass gerade in den Unternehmensspitzen hier noch viel Potenzial brach liegt und auch entsprechende weibliche Kundensegmente im Finanzsektor vernachlässigt werden. Aus ihrer Sicht hat die Integration von Frauen in die Entscheidungsstrukturen von Unternehmen vor allem ökonomische Vorteile, nicht nur unternehmenspolitische. "Zukunftsorientierte Unternehmen werden sich spezifische, messbare und honorierbare Ziele bezüglich Frauen setzen", ist Nielsen überzeugt.

print
DRUCKEN

Weiterführende Themen

Die Hintergründe zu diesem Inhalt

2009 | OriginalPaper | Buchkapitel

Mit Geschlechterbalance wettbewerbsfähiger

Quelle:
Wettlauf um die Frauen

2014 | OriginalPaper | Buchkapitel

Frauen wollen Karriere!

Karriereorientierungen von Frauen im Umbruch der Unternehmen
Quelle:
Karrierechancen von Frauen erfolgreich gestalten