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14.08.2017 | Bankenaufsicht | Nachricht | Online-Artikel

Regulierungsdruck bei Banken steigt

verfasst von: Eva-Susanne Krah

2 Min. Lesedauer

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Kreditinstitute haben an der aktuellen Regulierungslast schwer zu tragen. Viele Banken in Deutschland befürchten laut einer Studie, dass es mit der fristgerechten Umsetzung knapp werden könnte.

72 Prozent der Kreditinstitute in Deutschland haben demnach Sorge, dass sie die Vielzahl neuer regulatorischer Anforderungen von deutschen und europäischen Aufsichtsbehörden nicht fristgerecht in die Praxis umsetzen können. 84 Prozent der Entscheider in den nach Bilanzsumme großen Geldinstituten sehen dieses Risiko. 30 Prozent aller Institute glauben, dass sie selbst nur "ausreichend" oder "mangelhaft" dafür gerüstet sind, alle Vorschriften fristgerecht umzusetzen. Je schlechter die Finanzhäuser für die Regulierungsprojekte aufgestellt sind, desto mehr Bedenken haben sie bei der Umsetzung. Das zeigen Ergebnisse der Studie "Regulatorischer Stauatlas 2017" von der Unternehmensberatung PPI. Für die Auswertung wurden die Führungskräfte von Kreditinstituten zu Stand, Ausblick und Herausforderungen bei der Umsetzung regulatorischer Anforderungen befragt.

Umsetzung benötigt viele Ressourcen 

Die Regulierungsvorgaben verlangen den Banken vor allem viel Zeit und Ressourcen ab. In fast allen Instituten greift beispielsweise mindestens eine spezielle personelle Maßnahme für die Umsetzung der aufsichtsrechtlichen Vorgaben. Dazu gehören bei 

  • 44 Prozent der Geldhäuser die Neueinstellung von Mitarbeitern, 
  • bei 76 Prozent die gezielte Fort- und Weiterbildung des Bestandspersonals sowie 
  • für 80 Prozent der befristete Einkauf von externem Know-how.

"Die Banken stehen durch die vielen Regulierungsvorhaben unter enormem Leistungs- und Veränderungsdruck, da sie viele neue und regulatorisch notwendige Prozesse parallel implementieren müssen, ohne die Cost-Income-Ratio und die steigenden Kapitalanforderungen aus dem Blick zu verlieren", stellen die Leiter der Studie, Monika Kornet, Managing Consultant Compliance und Dennis Dünow, Consultant Risikomanagement, fest. Im Zeitalter der digitalen Transformation betreffe dies gerade auch die IT-gestützten Prozesse, die mehr und mehr Angriffsfläche für Cyberkriminalität böten und gleichzeitig den wachsenden Anforderungen an die Datensicherheit standhalten müssten.

Anacredit steht im Mittelpunkt

Laut der Studie beschäftigen sich die Banken derzeit am intensivsten mit der Implementierung des granularen Kreditmeldewesens, Anacredit. Alle befragten Banken sind darüber hinaus mit dem zweiten Finanzmarktnovellierungsgesetz (2. FiMaNoG inklusive MiFID II und MiFIR), dem aufsichtlichen Überprüfungs- und Bewertungsprozess (SREP), den Anforderungen aus der fünften MaRisk-Novelle sowie den damit zusammenhängenden bankaufsichtlichen Vorgaben für die IT (BAIT) befasst. Die entsprechend notwendigen Investitionen sehen die Geldhäuser vor allem in den Regulierungsbereichen SREP, BCBS 239, der Zahlungsverkehrsrichtlinie PSD2, dem zentralen Kreditregister Anacredit sowie in den neuen Finanzmarktrichtlinien. 

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Quelle:
Meldewesen für Finanzinstitute

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