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05.02.2015 | Bankenaufsicht | Schwerpunkt | Online-Artikel

Neue Kredite, kurzes Glück

verfasst von: Eva-Susanne Krah

2 Min. Lesedauer

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Das Bangen um die finanzielle Zukunft Griechenlands und die seiner Banken geht weiter. Notfallkredite sollen die Misere kurzfristig überbrücken.

Vom Berliner Treffen mit dem deutschen Finanzminister Wolfgang Schäuble hatte sich sein neuer griechischer Amtskollege Yanis Varoufakis einiges erhofft. Doch eine schnelle Einigung zur Schuldenkrise Griechenlands ist nicht in Sicht. Schäuble sieht einen Schuldenschnitt nicht als Alternative zu den in Griechenland umstrittenen Finanzhilfen und daran gekoppelten Sparauflagen. Varoufakis forderte ein Überbrückungsprogramm bis Ende Mai für sein Land. Die laufenden Hilfsmaßnahmen will Griechenland bis zum 28. Februar mittragen. Zudem forderte er ein Umschuldungsprogramm. Es sieht unter anderem zwei neue Arten von Anleihen vor, die einen Teil der Schulden gegenüber anderen EU-Staaten in Anleihen wandelt. Die Rückzahlung könnte von der Entwicklung des nominalen Bruttoinlandsprodukts abhängen, sagte Varoufakis im Interview mit der "Financial Times".

Kurz vom dem Berlin-Termin erhöhte die Europäische Zentralbank (EZB) den Druck auf das Mittelmeerland: Ab dem 11. Februar will sie griechische Staatsanleihen nicht mehr als Sicherheit für Bankkredite akzeptieren. Die Maßnahme betrifft vor allem die griechischen Banken, denn Geldinstitute anderer Länder haben ihre Papiere größtenteils abgestoßen.

Nur noch Notfallkredite genehmigt

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Um ihre eigenen Volkswirtschaften mit frischem Geld zu versorgen, können nationale Zentralbanken im Euro-Verband in Notfällen jedoch über ein Sonderprogramm liquide Mittel für ihre Geschäftsbanken beantragen. Die EZB genehmigte im Fall Griechenlands Notfallkredite in Höhe von 60 Milliarden Euro. Bundesbankchef Jens Weimann forderte aber auch bei der Bewilligung solcher Notfallhilfen einen strengen Kurs, wie er der "Börsenzeitung" sagte.

Konsequente Reformpolitik

Michael Kemmer, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbands, hatte Ende Januar in einer Stellungnahme zur Schuldenkrise in Griechenland einen möglichen Schuldenschnitt als unwahrscheinlich bezeichnet. Es sei "eine Illusion anzunehmen, ein neuerlicher Schuldenschnitt sei der Königsweg. Im Gegenteil: Ohne eine konsequente Reformpolitik steht Griechenland nach einer kurzen Verschnaufpause in wenigen Jahren wieder vor der gleichen schwierigen Lage.“

Die Nachricht von der Anleihe-Sperre sorgte an der Athener Börse für Turbulenzen. Der Leitindex Athex Composite brach um über neun, der griechische Bankenindex um mehr als 23 Prozent ein. Aktuell hat Griechenland Schulden in Höhe von 315 Milliarden Euro. Dies entspricht rund 170 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.

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