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17.03.2015 | Bankenaufsicht | Schwerpunkt | Online-Artikel

Aktienchancen besser nutzen

verfasst von: Eva-Susanne Krah

3:30 Min. Lesedauer

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Trotz Niedrigzinsen bekommen Aktien nach wie vor einen zaghafteren Zulauf als ein Anlage-Investment. Nur jeder zehnte Deutsche wagt sich an den Aktienhandel.

Zum "Tag der Aktie", einer Initiative der vier Direktbanken Comdirect, Consorsbank, DAB Bank und ING-Diba, mit denen diese eine bessere Aktienkultur unterstützen wollen, könnten Anleger wie Bankberater zwiegespalten sein. Einerseits erfreut der derzeitige Höhenflug des Deutschen Aktienindex (Dax) mit einem Stand von zuletzt über 12.200 Punkten. Andererseits belegt eine Anfang Februar dieses Jahres veröffentlichte Studie des Deutschen Aktieninstituts (DAI), dass die Zahl der Aktienbesitzer in Deutschland 2014 trotz steigender Kurse an den Börsen erneut um 500.000 gesunken ist. In Zahlen bedeutet das: Lediglich 8,4 Millionen Deutsche sind trotz schwindender Tages- und Festgeldzinsen überhaupt am Aktienmarkt engagiert. Nur noch gut sieben Prozent ihrer Ersparnisse investieren die Anleger laut der Studie trotz Niedrigzinsphase in Aktien.

Im Vergleich dazu machen Spareinlagen auf Girokonten, Tagesgeldkonten und anderen Einlageformen der Banken und Sparkassen rund 39 Prozent des angelegten Vermögens der Bundesbürger aus. Überproportional viele Aktionäre und Anleger in Aktienfonds gibt es laut der Studie nach wie vor bei Menschen mit höherem Bildungsniveau sowie einem überdurchschnittlichen Haushaltseinkommen. Allerdings ging die Zahl der Aktienanleger gerade in den jüngeren Zielgruppen stärker zurück: Im Verlauf des Jahres 2014 hat sich in der Altersgruppe der 20- bis 29-Jährigen und in der Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen jeweils fast jeder fünfte Aktionär aus seinen Investments in Aktien und Fonds zurückgezogen. Die Verteilung auf einzelne Altersgruppen zeigt die untenstehende Grafik an.

Was Aktienkurse wirklich aussagen

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Nicht wenige Sparer scheuen das Thema, weil sie Börsenkurse und was diese eigentlich über Aktien verraten, nicht genau einschätzen können. Die Autoren Heiko Jacobs und Professor Martin Weber vom Lehrstuhl für ABWL und Finanzwirtschaft, insbesondere Bankbetriebslehre an der Universität Mannheim, klären in ihrem Praxisband "Random Walk plus drift – was Aktienkurse wirklich sind", darüber auf, wie sich Prognosen zur Kursentwicklung von Aktien zusammensetzen. Sie rechnen vor, dass eine Aktienperiode von morgen mathematisch gesehen aus dem Preis von heute plus einer so genannten Drift – also der erwarteten Rendite – sowie einer Zufallskomponente besteht. Diese kann einen positiven, negativen oder Nullwert annehmen. Damit lässt sich das Verhalten eines Aktienkurses darstellen. Bezogen auf Aktieninvestments stellen die Experten dar, welche Anreize sich für Investoren ergeben müssen, um beispielsweise eine risikobehaftete Anlage in einem breit gestreuten Aktienkorb zu platzieren. Das dahinterstehende Random-Walk-Modell sagt Aktienanlegern, dass die beste Voraussage für den Dax-Stand in zwölf Monaten der Stand des Index von heute plus einem Zuwachs in Höhe eines zu erwartenden, langfristigen Drift ist. Punktprognosen, etwa zu einem bestimmten Dax-Stand sehen die Aktienexperten der Universität Mannheim in diesem Zusammenhang als wertlos an.

Aktienhandel ist Konkurrenzkampf

Mit Blick auf den Wertpapierhandel sehen die Autoren, dass Aktienhandel immer auch ein Konkurrenzkampf ist. Denn die Börse stelle institutionalisierte Marktplätze zu Verfügung, in dem "Transaktionen in hoher Zahl und in großem Volumen" innerhalb kürzester Zeit abgewickelt werden können. Das diesbezügliche zweite Modell spiegelt die Effizienzmarkttheorie wider: Der Wettbewerb aus verschiedenen Akteuren im Aktienhandel führt dazu, dass Marktpreise richtig sind, der Markt also am besten weiß, was eine Aktie nach Abwägung aller Pro- und Kontra-Argumente wirklich wert ist, erklären die Autoren. Das einzige, was aus Sicht der Mannheimer Wissenschaftler zu Preisänderungen führen kann, ist die Information von morgen. Denn nur neue, künftige und ungewisse Informationen beeinflussen den Marktpreis von Aktien. Von der Methode des Stock picking raten die Aktienexperten dagegen ab. In der Regel sei weder das eigene Stock picking von Erfolg gekrönt, noch das Handeln des Fondsmanagers, den man beauftragt.

In die Welt der Aktien, Zins- und Währungsderivate und welche Märkte und Einsatzmöglichkeiten es gibt, führt die Springer-Autorin Susanne Kruse in ihrem gleichnamigen Buch ein. Sie beleuchtet unter anderem die Aktienforwards, die Möglichkeiten der Besicherung von Aktienpositionen sowie die Spekulation auf Aktienkursentwicklungen.

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