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03.09.2014 | Bankenaufsicht | Schwerpunkt | Online-Artikel

Wie Nachhaltigkeit die Finanzbranche prägt

verfasst von: Eva-Susanne Krah

2:30 Min. Lesedauer

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Die Öffentlichkeit schaut seit geraumer Zeit auf die Nachhaltigkeit von Unternehmen. Banken sind da keine Ausnahme. Worauf es ankommt.

Ursprünglich war das Wort Nachhaltigkeit rein ökologisch geprägt. Inzwischen ist der Begriff jedoch Ausdruck bestimmter Wirtschaftsformen und ein Prinzip moderner Organisationen. So genanntes "Sustainable Development" meint eine zukunftsgerichtete Entwicklung von Unternehmen und Geschäften, die nicht nur auf schnelle Gewinne, sondern auf Wertschöpfung zielt. Spätestens mit der Finanzkrise ist dieses Modell auch in der Bankenbranche angekommen. Geldinstitute entwickeln im Namen der Nachhaltigkeit nicht nur neue kundenorientierte und ökologisch- sowie sozialverträgliche Finanzprodukte. Sie setzen sich auch intensiver mit ihren Geschäftsmodellen auseinander.

Zudem erklärt der Bundesverband Credit Management in einem aktuellen Bericht, dass Nachhaltigkeit auch im Kreditmanagement zwischen Banken, Unternehmen und ihren Lieferanten längst eine wichtige Rolle spielt. Es brauche klare Strukturen, Prozesse und Verantwortlichkeiten. Dann könnten durch Nachhaltigkeit langfristige Wettbewerbsvorteile entstehen.

Umgang mit der Ressource Geld

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Speziell im Bankensektor ist Nachhaltigkeit als Wertbegriff durch die Verknüpfung von Corporate Social Responsibility (CSR) und verantwortungsvolles Finanzmanagement schon seit einiger Zeit zum Schlüsselthema geworden, so beispielsweise bei Kreditanforderungen oder bei der Geldanlage. Finanzprodukte, die als nachhaltig bezeichnet werden, müssen moralisch vertretbar sein. Sie enthalten nur Titel von Unternehmen, hinter denen ökologisch-sozial einwandfreie Konzepte stehen. Für diese neuen Anlageformen müssen Banken und Sparkassen auch ihre Mitarbeiter rüsten. Denkbar ist zum Beispiel, einige Bankberater zu Spezialisten auf diesem Gebiet weiterzubilden. Denn Kunden, die sich für nachhaltige Produkte interessieren, fragen oft sehr genau nach. Ergänzt wird dieser Ansatz durch Nachhaltigkeitsberichte, in denen die Bank darstellt, wie sie sich selbst engagiert. Ab 2016 müssen Unternehmen ab 500 Mitarbeitern, also auch Kreditinstitute, ihre Bemühungen ohnehin dokumentieren.

Verpflichtung zu nachhaltigem Handeln

Der Springer-Buchautor Timo Meynhardt betrachtet Nachhaltigkeit in seinem Buch "Nachhaltigkeit - Kein Thema" mit Blick auf die Unternehmenspraxis. Anhand branchenübergreifender Fallstudien, etwa zum Hybrid-Konzern Haniel und dem Maschinenbauunternehmen Bucher Industries, zeigt er auf, wie Unternehmen zwischen der Verpflichtung, nachhaltig agieren zu müssen, und geschäftlichen Zielsetzungen balancieren. Dabei macht er deutlich, dass der Begriff zwar zuweilen inflationär genutzt wird. Gleichwohl hat eine internationale Umfrage unter großen Unternehmen ergeben, dass Nachhaltigkeit mehr als ein Modethema ist: Maßnahmen, die darauf einzahlen, betreffen mittlerweile verstärkt das Kerngeschäft. "Es gehört heute ins Pflichtenheft jedes Unternehmens, sich Fragen der Nachhaltigkeit mit Blick auf die eigenen Produkte und Dienstleistungen zu stellen", sagt Meynhardt. Er vertritt die Auffassung, dass sozial verantwortbar ist, was nachhaltig "jenseits von Jahresabschlüssen und spekulativen Auswüchsen" profitabel ist.

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