Die Bafin hat der Deutschen Bank ein Bußgeld von rund 23 Millionen Euro auferlegt. Im Zentrum des Verfahrens stehen der Vertrieb von Finanzinstrumenten in Spanien sowie Pflichtverletzungen bei der Anlageberatung und dem Kontowechsel bei der Tochter Postbank.
Das Zahlungskontengesetz regelt, dass Verbraucher beim Kontenwechsel von einem anderen Kreditinstitut auf Wunsch Unterstützung durch die beteiligten Zahlungsdienstleister erhalten. Hierbei gab es bei der Deutsche-Bank-Tochter Postbank Versäumnisse.
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Die Deutsche Bank muss wegen Verstößen gegen gesetzliche Pflichten Geldbußen in Millionenhöhe bezahlen. Die Finanzaufsicht Bafin verhängte gegen den Dax-Konzern Bußgelder in Höhe von gut 23 Millionen Euro. Dabei ging es um den Vertrieb von Finanzinstrumenten in Spanien sowie Mängel bei der Beratung und beim Girokonto-Wechsel beim deutschen Ableger Postbank.
Mängel in Spanien und Deutschland
Der Behörde zufolge hatte die zum Konzern gehörende Postbank bei telefonischer Anlageberatung gegen die Pflicht zur Aufzeichnung von Gesprächen verstoßen. Außerdem habe die Postbank Anträge zur Kontowechselhilfe in mehreren Fällen nicht oder nur verzögert bearbeitet. Ein weiterer Fall betrifft den Vertrieb von Finanzderivaten in Spanien. Dort brauchte die Bank laut Bafin zu lange, um Verstöße aufzuklären und Mängel zu beseitigen. Der Vertrieb von Derivaten hatte zu einem Sanktionsverfahren der spanischen Wertpapieraufsichtsbehörde CNMV geführt.
Der Bußgeldbescheid ist laut Bafin rechtskräftig. Die Deutsche Bank erklärte die Probleme beim Kontowechselservice für Kunden mit der Umstellung der Computersysteme im eigenen Haus im Jahr 2023. Die IT-Umstellung war nicht rund gelaufen und hatte der Bank und ihren Kunden monatelang Ärger eingebrockt. Die Bafin hatte dem Institut deshalb sogar einen eigenen Aufpasser ins Haus geschickt.
Strafzahlung von Rückstellungen gedeckt
Die Deutsche Bank erklärte, sie habe die Strafzahlung akzeptiert. Die Summe sei von bestehenden Rückstellungen abgedeckt und habe keine Auswirkungen auf das Ergebnis im laufenden Jahr. Die Bank habe mit der Bafin vollständig kooperiert, ihre Prozesse in den betroffenen Bereichen verbessert und die Kontrollen weiter gestärkt.