Die deutsche Wirtschaft befindet sich auf einem ungebrochenen Wachstumskurs. Der Ifo-Index zum Geschäftsklima erreichte im Juni mit 115,1 Punkten ein neues Allzeithoch. "Die deutschen Unternehmen profitieren von der guten Konjunktur, wie die fast abgeschlossene Berichtsaison zeigt", berichtet Journalistin Carmen Mausbach in der Anlage Praxis 7-8/2017. "In Italien sorgt die Regierung dafür, dass der Bankensektor vor einer möglichen systemischen Krise bewahrt bleibt. Und in den USA haben die wichtigsten amerikanischen Geldhäuser den jüngsten Stresstest gut überstanden."
Allerdings seien auch die Risiken nicht zu vernachlässigen, die vor allem politischer Natur sind. Zwar waren die Reaktionen der Börsianer nach den Präsidentschaftswahlen in den USA und in Frankreich überwiegend positiv. Doch jenseits des Atlantiks scheint sich die Stimmung zu drehen. Die von US-Präsident Donald Trump im Wahlkampf versprochenen Reformen und Maßnahmen wie Steuersenkungen, eine unternehmensfreundliche Gesetzgebung und Deregulierung sind bislang nicht umgesetzt. Entsprechend korrigierte der Internationale Währungsfonds (IWF) seine Wachstumsprognose für die USA im Jahr 2017 von 2,3 auf 2,1 Prozent.
Stop-Loss-Order richtig einsetzen
"Das Risiko eines Rückschlags am deutschen Aktienmarkt ist nach wie vor gegeben", warnt Mausbach. Anleger können jedoch auf Nummer sicher gehen und ihre Gewinne schützen. Zu diesem Zweck eignen sich Stop-Loss-Orders besonders gut. Erreicht oder fällt ein Aktienkurs unter eine bestimmte Marke, wird der Titel zum nächsten handelbaren Kurs automatisch verkauft.
Order-Varianten | Anwendung und Wirkung |
Market-Order | Wird ohne Preislimit ausgeführt und ist für Anleger interessant, die sofort in den Markt einsteigen (Kauforder oder Billigst-Order) oder aussteigen (Verkaufsorder oder Bestens-Order) möchten. |
Limit-Order | Verfügt über ein Preislimit für den Kauf oder Verkauf. Das heißt, der Anleger gibt einen maximalen Preis für den Kauf oder für den Verkauf einen minimalen Preis vor. Bei Ausführung darf das Limit nicht überschritten beziehungsweise unterschritten werden. |
Stop-Order | Damit können Anleger Verluste begrenzen (Stop-Loss-Order) oder von der Überwindung charttechnisch wichtiger Marken profitieren (Stop-Buy- Order). Zu diesem Zweck wird die Stop-Loss-Order unterhalb des aktuellen Kurses platziert. Die Stop-Buy-Order sollte hingegen oberhalb eines bestimmten Niveaus liegen. |
Trailing-Stop-Order | Eine automatische Anpassung an die Wertentwicklung der Position ist möglich, um Gewinne abzusichern oder Verluste zu begrenzen. |
Stop-Limit-Order | Kombination einer Stop-Order und einer Limit-Order. |
One-Cancels-Other-Order | Zwei gegensätzliche Order, die gleichzeitig aufgegeben werden. |
Quelle: Eigene Recherche
Sinvoll sind Stop-Loss-Orders immer dann, wenn eine Aktie stark gestiegen ist und der Anleger nicht ständig auf den weiteren Kursverlauf schauen kann. Die Absicherung sollte aber auch nach oben korrigiert werden, wenn die Aktie weiter an Wert zulegt. Dazu haben sich Trailing-Stop-Loss-Orders bewährt, die sich automatisch an die positive Entwicklung der Position anpassen. Dabei muss lediglich der gewünschte Abstand zwischen Position und Order definiert werden. Allerdings gibt es diesen Absicherungsmechanismus nicht kostenlos. Ferner ist anzuraten, die Stop-Marke bis Ultimo, also bis zum Ende eines Monats zu setzen. Zu beachten ist zudem, dass bei weniger liquiden Wertpapieren der mögliche Verkaufskurs weit unter der Stop-Marke liegen kann.