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09.01.2023 | Bankstrategie | Interview | Online-Artikel

"Es war ein herausforderndes Jahr für Kreditinstitute"

verfasst von: Bianca Baulig, Swantje Francke

3 Min. Lesedauer

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Im Gespräch mit dem "Bankmagazin" erläutert Peter Güllmann, Vorstandssprecher der BIB - Bank im Bistum Essen, wie das auf institutionelle Kunden ausgerichtete Geldhaus Herausforderungen wie die Zinswende gemeistert hat und mit welchen Vorsätzen es in das Jahr 2023 geht.

Bankmagazin: Herr Güllmann, in welchen Geschäftsbereichen ist die BIB – Bank im Bistum Essen tätig?

Peter Güllmann: Wir sind ein genossenschaftliches Spezialinstitut mit dem klassischen Einlagen- und Kreditgeschäft und einem deutlichen Schwerpunkt auf institutionellen Kunden aus dem Sozialwesen, etwa der Gesundheitswirtschaft mit Krankenhäusern oder Altenpflegeeinrichtungen, und das deutschlandweit. Zudem sind wir im Bereich der Wohnungswirtschaft aktiv. Hier finanzieren wir beispielsweise Wohnungsbaugenossenschaften und andere Unternehmen, die das Ziel haben, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Außerdem sind wir im Bereich erneuerbare Energien engagiert, zum Beispiel bei der Fotovoltaik und Windkraft. Ein weiteres großes Geschäftsfeld sind nachhaltige Fonds, die sozial-ökologisch ausgerichtet sind und eine entsprechende Refinanzierung suchen. Sie machen rund 90 Prozent unseres Geschäfts aus. Unseren Privatkunden bieten wir sämtliche Bankdienstleistungen mit den Schwerpunkten nachhaltige Geldanlage und Baufinanzierung.

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Das Jahr 2022 war geprägt von Unruhen. Wie hat sich in diesem Umfeld das Geschäft der BIB entwickelt?

Es war ein herausforderndes Jahr für alle Kreditinstitute, insbesondere vor dem Hintergrund, dass sich die Zinslandschaft dramatisch verändert hat. Denn das, was man bei den Stresstests als Zinsschock beschreibt, ist eingetreten. Gleichwohl hat sich das Geschäft der BIB im Jahr 2022 sehr zufriedenstellend entwickelt. Wir sind vor allem im Kreditgeschäft deutlich gewachsen, was darauf hindeutet, dass unsere Kundschaft weiterhin investiert hat. Darüber hinaus konnten wir unsere Aktivitäten im Bereich der Vermögensverwaltung sowie der Mikrofinanzierung ausbauen. Gerade im Bereich der Mikrofinanzierung haben wir einige pandemiebedingte Folgen überwunden, was uns sehr gefreut hat. Das Baufinanzierungsgeschäft ist 2022 ebenfalls noch sehr gut gelaufen, allerdings mit Betonung auf 'noch'. Denn der Zinsanstieg wird in diesem Bereich Spuren hinterlassen. Das sieht man in den Zahlen für 2022 noch nicht, ich rechne aber fest damit.

Welche Ziele haben Sie sich für 2023 gesteckt?

Wir wollen unsere Kunden weiter mit Finanzierungslösungen bedienen. Das ist insbesondere im Bereich der Gesundheitswirtschaft herausfordernd, weil sich dieser Sektor nicht nur im Umbruch befindet, sondern auch immer wieder Gegenstand regulatorischer Veränderungen ist. Das Acht-Milliarden-Euro-Entlastungspaket für die Gesundheitswirtschaft und die aktuellen Vorschläge zur Krankenhausreform unterstreichen dies. Daneben bleibt das Thema 'Schaffung von bezahlbarem Wohnraum' eine Herausforderung, vor allem vor dem Hintergrund der sich verändernden Finanzierungslandschaft, der Inflation und der Materialknappheit. Schon jetzt liegen viele Bauvorhaben auf Eis. Daher darf man das Thema nicht dem Markt allein überlassen und muss über staatliche Förderungen nachdenken. Vor allem, wenn das Ziel lautet, 400.000 neue Wohnungen im Jahr zu bauen. Zudem wollen wir die Energiewende weiter begleiten, das umfasst auch den Transformationsprozess mit der Frage, wie ein Unternehmen von 'braun' zu 'grün' kommt. Und auch im Bereich Mikrofinanzierung wollen wir weiter wachsen und das Thema in Richtung Impact-Finanzierung weiterentwickeln. Nicht zuletzt bauen wir den Bereich nachhaltige Vermögensverwaltung weiter aus und freuen uns, wenn uns Kunden mandatieren, mit ihrem Geld etwas Sinnvolles zu tun. Bei allem gilt jedoch: Eine Bank kann ohne Ertrag  nicht existieren. Also wollen wir ertragsorientiert wachsen.

Das vollständige Interview lesen Sie in der Januar-Ausgabe der Zeitschrift "Bankmagazin". 
 

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