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05.07.2019 | Bankstrategie | Nachricht | Online-Artikel

Brexit bremst Bankenkonsolidierung

verfasst von: Angelika Breinich-Schilly

2 Min. Lesedauer

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Die Zahl der Banken ist im Vorjahr erneut zurückgegangen, und zwar um 2,2 Prozent. Allerdings ist sie aufgrund des Brexit nicht so stark gesunken wie 2017. Wie die Deutsche Bundesbank meldet, gibt es aber spürbar weniger Filialen.

"Es ist ein gutes Zeichen, dass sich die Banken angesichts rückläufiger Erträge aus eigenem Antrieb um effiziente Strukturen bemühen", betont Bundesbank-Vorstand Joachim Wuermeling angesichts der von seinem Haus vorgelegten Branchendaten. Allerdings erwartet er trotz der Vorbereitungen auf den Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union weitere Fusionen in den kommenden Jahren. "Der Bankensektor erlebt strukturelle Veränderungen. Grund hierfür sind vor allem das Niedrigzinsumfeld, die herausfordernde Wettbewerbssituation sowie die Digitalisierung, die hohe Investitionen und Anpassungen von den Banken erfordert."

40 Genossenschaftsbanken weniger

2018 verzeichnete die Bundesbank insgesamt 31 neue Institute, während 71 Geldhäusern vom Markt verschwanden. 40 Abgänge seien auf Fusionen im genossenschaftlichen Sektor zurückzuführen. 2017 waren es noch 57. Die Zahl der Institute aus diesem Bereich sank damit auf 864. Das ist ein Minus von 4,4 Prozent. Im Sparkassensektor schlossen sich fünf Sparkassen zusammen. 2017 waren es 13. Zudem wurden zwei Landesbanken anderen Bankengruppen zugeordnet. Somit verbleiben 386 Sparkassen und sechs Landesbanken.

Die Zahl der Kreditbanken nahm 2018 um acht auf 398 Institute zu. Dabei entfielen sechs Zugänge sowie zehn Abgänge auf die Regional- und Wertpapierhandelsbanken und sonstigen Kreditbanken. Damit gehörte zum Ultimo 182 Institute dieser Gruppe an. Die Zahl der Zweigstellen ausländischer Banken und Wertpapierhandelsbanken erhöhte sich mit 22 Zugängen und zehn Abgängen deutlich auf 212 Zweigstellen. Der Grund für diese Entwicklung liegt laut Bundesbank vor allem im bevorstehenden Brexit.

Filialen fallen Digitalisierung zum Opfer 

Während die Bankenkonsolidierung gebremst scheint, hält die Schließung von Zweigstellen allerdings an. 2018 verringerte sich ihre Zahl deutlich um insgesamt 2.239 oder 7,4 Prozent auf 27.887. Bereits 2017 hatten die Banken in Deutschland 1.900 Zweigstellen geschlossen. Dabei habe es sich um klassische Filialen sowie um Stellen mit Selbstbedienungsterminals und zusätzlicher Beratungsmöglichkeit gehandelt. Die digitale Transformation und eine stärkere Online-Nutzung seien wesentliche Gründe für die Verlagerung der Vertriebswege in das Internet.

"Filialschließungen sind für den Verbraucher im Einzelfall bedauerlich", betonte Wuermeling. So stehen Kunden der Sparkassen Ende 2018 mit 9.732 insgesamt 442 Filialen weniger zur Verfügung als noch 2017. Dennoch unterhält dieser Bankensektor mit einem Anteil von 34,9 Prozent weiterhin die größte Anzahl inländischer Zweigstellen. Im genossenschaftlichen Sektor wurden noch mehr Filialen abgebaut. Ihre Anzahl purzelte um 500 auf 8.955. Der Filialanteil der Volks- und Raiffeisenbanken liegt damit bei 32,1 Prozent.

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