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18.04.2018 | Bankstrategie | Schwerpunkt | Online-Artikel

Der Heiratsmarkt brummt

verfasst von: Stefan Terliesner

2:30 Min. Lesedauer

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Die Konsolidierung wird die Kreditwirtschaft hierzulande nachhaltig verändern. Während Genossenschaftsbanken schon immer leicht zueinanderfanden und größere Einheiten bildeten, kommen die Verantwortlichen von Sparkassen erst allmählich auf den Geschmack.

Alle elf Minuten verliebt sich ein Bankvorstand: So könnte die Beschreibung zur Lage in der deutschen Kreditwirtschaft lauten. Die Anlehnung an den Werbeslogan einer Online-Partnervermittlung liegt nahe, auch wenn sich das Karussell der Fusionen nicht so schnell dreht wie das der Liebe. Im vergangenen Jahr haben sich mindestens 150 Institutsleiter gesucht und gefunden. Allein bei den mitgliederstärksten Verbänden gab es deren Angaben zufolge 57 Schulterschlüsse bei den Genossenschaftsbanken sowie 13 bei den Sparkassen. Meist verschmelzen zwei Häuser, gelegentlich auch drei. Ende 2017 hatte der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) nur noch 915 Mitglieder und der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) 390.

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01.03.2018 | Titel

Der Heiratsmarkt brummt

Die Konsolidierung wird die Kreditwirtschaft hierzulande nachhaltig verändern. Während Genossenschaftsbanken schon immer leicht zueinanderfanden und größere Einheiten bildeten, kommen die Verantwortlichen von Sparkassen erst allmählich auf den Geschmack. 


Ob bei den Vereinigungen stets Liebe im Spiel ist, sei dahingestellt. Auf jeden Fall sollte die Chemie zwischen den Beteiligten stimmen, damit das Vorhaben gelingt und im Idealfall die erhofften Vorteile bringt. Letzteres ist maximal bei drei von vier Instituten der Fall, wie eine Umfrage der Beratungsgesellschaft Berg Lund & Company unter Vorständen und leitenden Angestellten von fusionierten Banken ergab.

Eine säulenübergreifende Konsolidierung bleibt unwahrscheinlich

Aktuell steuert die Konsolidierung im Finanzsektor auf einen Höhepunkt zu. "Seit 2013 hat die Anzahl der Fusionen kontinuierlich zugenommen", beobachtet Frank zur Nieden, Senior Manager und Leiter der Practice Group Merger & Integration Management beim Beratungshaus Zeb. Das Tempo werde sich in den kommenden Jahren "mindestens auf dem aktuellen Niveau fortsetzen". Daher erwartet der Consultant einen weiteren kräftigen Rückgang bei der Anzahl der Kreditinstitute, bei den Volks- und Raiffeisenbanken auf rund 600 im Jahr 2025 und bei den Sparkassen auf etwa 250. 

Zu Zusammenschlüssen kommt es in der Regel nur innerhalb der drei Säulen der deutschen Bankenlandschaft. Denn sowohl Sparkassen als auch Genossenschaftsbanken erlauben gemäß ihrer rechtlichen Struktur bloß Fusionen unter ihresgleichen. Um zum Beispiel den Erwerb einer Sparkasse durch eine Privatbank zu ermöglichen, müsste das Sparkassengesetz des jeweiligen Bundeslandes geändert werden. Dem stehen freilich politische Widerstände auf Landes- und Kommunalebene entgegen, worauf auch Tim Oliver Brandi, Rechtsanwalt im Frankfurter Büro von Hogan Lovells, im Interview mit Springer Professional hinweist. Er stört sich an den Ergebnissen des Bankenreports Deutschland 2030 von Oliver Wyman, wonach es in 15 Jahren hierzulande nur noch 150 bis 300 Institute geben wird: "Die Zahl der Institute wird sicherlich sinken, aber eine Konsolidierung in diesem Ausmaß ist aufgrund der vorhandenen rechtlichen Hürden sehr unwahrscheinlich."

Den vollständigen Artikel lesen Sie in der April-Ausgabe des Bankmagazins

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