Die italienische Unicredit greift nach der Commerzbank (CoBa). Für die genossenschaftliche DZ Bank ist eine weitere Konsolidierung der deutschen Aktienbanken notwendig. Sich selbst sieht das Institut nicht in Zugzwang, eine mögliche Übernahme zu verhindern.
Die Commerzbank ist für Cornelius Riese, Vorstandsvorsitzender der DZ Bank, kein „sinnvoller Partner“. Sein Institut stehe nicht als "weißer Ritter", als Retter in der Not, zur Verfügung, um eine Übernahme der Commerzbank durch die italienische Unicredit zu verhindern, sagte Riese vor Journalisten in Frankfurt.
In der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass die Unicredit, die 2005 die bayrische Hypovereinsbank übernommen hatte, mehr als 21 Prozent der Anteile an der Commerzbank besitzt. Die Commerzbank ist nach Bilanzsumme die viertgrößte Bank Deutschlands. Sollte sich die Unicredit die Commerzbank einverleiben, wird mit Filialschließungen und Stellenabbau gerechnet.
Geno-Sektor hat Beitrag zur Bankenkonsolidierung geleistet
Dennoch will DZ-Bank-Chef Riese nicht als Retter in der Not helfen. Nach seiner Auffassung habe der genossenschaftliche Sektor seinen Beitrag in der Konsolidierung des deutschen Bankenmarktes geleistet. Er glaubt, dass die "Aktienbanken untereinander weiter konsolidiern" müssten. Aktienbanken werden die Institute genannt, die an der Börse notiert sind. Die Kapitalmärkte hätte signalisiert, dass der Zusammenschluss von Unicredit und Commerzbank eine "sinnvolle Kombination" sei. Schließlich seien die Kurse beider Aktien gestiegen.
Sollte es zur Fusion kommen, dann sieht Genossenschaftsbanker Riese für sein Institut "durchaus Chancen". Die DZ Bank ist nach Bilanzsumme die Nummer zwei in Deutschland. Riese macht sich denn auch keine Sorge um die Versorgung des Mittelstands. Der Wettbewerb um Firmenkunden sei schon heute sehr wettbewerbsintensiv.